Bottrop. . Am Emscherzufluss tut sich bald sowieso etwas - und mit der neuen Idee könnte die Stadt vielleicht sogar Geld sparen, hoffen sie in Ebel.
- SPD-Ratsfrau dient der kostensparende Umbau am Gladbecker Hahnenbach als Vorbild
- Wie an der Bottroper Ebelstraße war auch die alte Brücke in der Nachbarstadt baufällig
- Die Gladbecker legten einfach ein großes Rohr in den Bachlauf anstatt eine Brücke zu bauen
Wenn die Berne künftig durch ein großes Betonrohr in Richtung Emscher flösse, könnte die Stadt sich womöglich an der Ebelstraße den Bau einer neuen Brücke über den Bach sparen. Diese Idee bringt SPD-Ratsfrau Gabriele Sobetzko ins Gespräch. Ein Vorbild für das Vorhaben hat sie auch parat: die noch recht neue Straßenüberführung über den Hahnenbach auf dem Rosenhügel in Gladbeck.
So wie in Ebel war auch in der Nachbarstadt die Straßenbrücke über die Jahrzehnte marode geworden. Die Gladbecker ersetzten die alte Brücke durch ein großes Betonrohr, durch das der Bach jetzt weiterhin unter der Vehrenbergstraße hindurch fließt.
So sicher wie eine Brücke, aber viel günstiger
Die Planer in der Nachbarstadt versprachen sich zu Beginn der Bauarbeiten Ersparnisse in sechsstelliger Höhe. „Es ist die kostengünstigere Lösung. Sie ist genauso sicher und statisch gleichwertig wie eine Brücke“, sagte Frank Restemeyer, der Gladbecker Abteilungsleiter für Stadtentwässerung, während der Bauzeit.
In Ebel ist die Brücke über die Berne mittlerweile nicht mehr nur für Lkw, sondern auch für Pkw komplett gesperrt, weil sie so marode ist, dass sie die schwere Lasten nicht mehr tragen kann. Kraftfahrzeuge müssen nun über die Haßlacherstraße, die Hafenstraße und die Bergbaustraße fahren, wenn sie weiter in den Stadtteil hinein wollen. Die Stadt prüft zurzeit, ob die alte Brücke noch repariert werden kann oder ob eine neue her muss. „Die Brücke ist abgängig“, sagt Gabriele Sobetzko klipp und klar.
Als Abwässer noch durch Köttelbecken flossen
Die Ebeler SPD-Ratsfrau weist darauf hin, dass es ja auch Pläne für die Renaturierung der Berne und die Gestaltung ihrer letzten Meter bis zur Emscher gibt. Ein Umbau stehe demnach ohnehin an. Beides ließe sich womöglich verbinden. „Die Berne soll ja später für das letzte Stück von der Brücke an der Ebelstraße bis zur Mündung weiterhin durch ein Betonbachbett fließen“, erklärt sie; gewissermaßen als eine Art Erinnerung an jene Zeiten, als Abwässer noch in Köttelbecken durch die Stadt in die Emscher flossen - nur dass dann der saubere Bach durchs Betonbett rauscht. Das Abwasser kommt in Kanälen unter die Erde.
„Wir sind darüber mit unserem Beigeordneten Klaus Müller laufend im Gespräch“, sagt Gabriele Sobetzko. Müller wiederum sei in Kontakt mit der Emschergenossenschaft, die sich um den Berne-Umbau kümmere. „Die jetzige Brücke führt ja in hohem Bogen über die Berne“, erklärt die Ebelerin. Ob eine Lösung wie am Gladbecker Hahnenbach da auch in Ebel möglich sein würde, sollten Techniker auf jeden Fall prüfen. Doch die Ebelerin hofft: „Ich hielte das für sehr gut“.