Bottrop / Essen. . Route soll Gladbeck, Bottrop und Essen verbinden. Studie prüft Verbindung zwischen Innenstädten. Alternative Trasse ließe Bottrop links liegen.
- Laut Essener Fahrrad-Initiative wird der Weg durch die Bottroper Innenstadt favorisiert
- Alternative sieht Verbindung zwischen Gladbeck und Essen im Bereich der B 224 vor
- Laut Stadtverwaltung ist noch nichts entschieden, ein Gutachter ist noch bei der Arbeit
Die Planung für einen städteübergreifenden Radweg nach Gladbeck und Essen laufen schon seit geraumer Zeit. Ein Knackpunkt war bisher immer der Verlauf dieser Route. Sollte er die Strecke der B 224 aufgreifen und damit vor allem Gladbeck mit Essen verbinden und Bottrop nur an der Peripherie streifen oder sollte er von Gladbeck aus über die Stadtmitte Bottrops nach Essen führen? Da ist dann der Anschluss an den Radschnellweg geplant, der quer durchs Ruhrgebiet führt.
Nun scheint sich abzuzeichnen, dass der Weg auch durch Bottrops Mitte führen wird. Das teilte zumindest Rolf Fliß mit. Er ist Mitglied in der Auswahlkommission der fahrradfreundlichen Städte und Vorsitzender der Essener Fahrrad-Initiative. Ihm zufolge werde derzeit eine Route favorisiert, die die Innenstädte von Essen, Bottrop und Gladbeck besser anschließt. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen dem Planungsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) im März präsentiert werden.
Stadt weiß bisher nichts von einer Festlegung
Die Stadt Bottrop reagiert überrascht auf diese Aussage. „Es wurde eine Gutachten in Auftrag gegeben, welche verschiedenen Trassenvarianten es geben könnte. Bisher gibt es noch keine Festlegung“, gibt Stadtsprecher Andreas Pläsken den Sachstand der Stadt wieder.
Ende 2015 hatte der RVR beim Aachener Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen die Studie in Auftrag gegeben. Der etwa 13 Kilometer lange Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet (RSMR) sollte ungefähr auf Höhe der B224 von Essen nach Gladbeck führen. Dann aber, so Fliß, hätte man die Bottrop City „links liegen gelassen“.
Im Korridor der Gladbecker Straße durch Bottrop
Deshalb steht eine andere Route im Fokus der Überlegungen: Der Radweg soll in Essen auf oder neben der Bottroper Straße zur Stadtgrenze führen. In Bottrop geht es im Korridor der Gladbecker Straße in die City und dann auf Höhe der Bottroper Straße nach Gladbeck.
Zu diesen Überlegungen äußert sich Pläsken nicht. Nur so viel: „Wir haben unsere Interessenlage, die wollen wir gern berücksichtigt sehen, aber die Frage ist in welcher Form das funktioniert.“ Und je nachdem wie der Gutachtervorschlag am Ende aussehe werde sich die Stadt dazu verhalten.
Frage wie sich Gladbeck zu dem Trassenverlauf stellt
Doch auch so ist es leicht nachvollziehbar, dass für Bottroper und die Bottroper Radfahrer eine Verbindung durch die Innenstadt attraktiver wäre als eine Radweg im äußersten Osten der Stadt. Nur: Für die Gladbecker wäre der Schlenker über Bottrop Mitte ein Umweg.
Fliß hält die Trasse mit Direktanschluss an die Bottroper City „für schlüssig“, weil sie von mehr Radfahrern genutzt werden würde. Erst wenn das Gutachten die Trasse als „landesweit bedeutenden Radweg“ auszeichnet, so RVR-Sprecher Jens Hapke, die Städte ihr Votum abgeben haben, und die Finanzierung gesichert ist, kann „Straßen NRW“ die Realisierung übernehmen.