Bottrop. . Erste Blutproben-Ergebnisse von Krebs-Patienten liegen vor. Die Ermittlungen gegen den in U-Haft sitzenden Bottroper Apotheker gehen weiter.
Die Staatsanwaltschaft Essen dementiert Meldungen und Gerüchte, im Ermittlungsverfahren um Betrug mit verdünnten Immuntherapie-Infusionen plane sie Exhumierungen von verstorbenen Krebspatienten, die mit Medikamenten aus der Produktion des verhafteten Bottroper Apothekers behandelt worden waren.
„Wir haben keine Exhumierung beantragt“, sagt die Essener Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens. Eine solche Leichenöffnung kann nach der Strafprozessordnung von einem Richter angeordnet werden. Eine Zustimmung der Angehörigen ist dazu nicht erforderlich, sie müssen aber über die Maßnahme informiert werden.
Patienten gaben Blutproben auf Bitte der Staatsanwaltschaft ab
Nach Jürgens Angaben liegen inzwischen die ersten Ergebnisse der Blutproben vor, die Patienten auf Bitte der Staatsanwaltschaft abgegeben haben. Sie müssen jetzt von Experten bewertet werden.
Ende November hatten Staatsanwaltschaft und Polizei die Bottroper Apotheke durchsucht und den 46-jährigen Apotheker verhaftet. Die Ermittler werfen ihm vor, in 40 000 Fällen Infusionen verdünnt und verunreinigt zu haben.
Den Krankenkassen soll ein Schaden in Höhe von 2,5 Millionen Euro entstanden sein
Dadurch soll den Krankenkassen ein Schaden von 2,5 Millionen Euro entstanden sein. Außerdem prüft die Staatsanwaltschaft, ob dem Apotheker nachgewiesen werden kann, dass durch sein Handeln Menschen zu Schaden gekommen sind.