Bottrop/Gladbeck. Immer wieder fallen Kunden auf falsche Online-Shops rein und verlieren Geld. Verbraucherzentrale und Polizei erklären, wie man Abzocke erkennt.
- Betrüger wollen mit gefälschten Internet-Verkaufsplattformen den Kunden das Geld aus der Tasche ziehen
- Ihr Lockmittel sind auffallend niedrige Preise
- Mehrere Merkmale lassen auf einen Fake-Shop schließen
In der hektischen Zeit vor Weihnachten, in der noch schnell ein Geschenk oder festliche Kleidung besorgt werden wollen, haben Online-Shops Hochkonjunktur. Damit Kunden auf Schnäppchenjagd nicht auf gefälschte Internet-Verkaufsplattformen von Betrügern hereinfallen, geben Verbraucherschützer und Polizei Tipps.
Denn: „Fake-Shops sind ein großer Boom momentan“, sagt Nora Lauf von der Verbraucherzentrale Bottrop. Die Verkaufsseiten im Internet sehen auf den ersten Blick seriös und professionell aus, Produktbilder seien teils kopiert. „Es wird groß mit Preisangeboten geworben, sieht aus wie ein Markenprodukt – und leider fällt der Käufer dann auf die Masche herein“, sagt Lauf. Denn nach der Vorauszahlung erfolgt keine Lieferung – oder es kommt nur minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis.
Statt eines Handys lagen Gummibärchen in dem Paket
Kollegin Doris Grzegorczyk hat zum Beispiel mehrfach gehört, dass Kunden online einen Mobilfunkvertrag orderten, dazu sollte es ein iPhone für weit unter hundert Euro geben. „Das ging nur per Nachnahme“, sagt die Beraterin. Als die Kunden schließlich ihr Paket öffneten – waren statt Handy Gummibärchen darin.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, nennen die Beraterinnen und Ulrich Bauer vom Kommissariat Kriminalprävention Merkmale, an denen man einen möglichen Fake-Shop erkennen kann. Das fängt bei der Internet-Adresse an: Ist die bekannte Endung „.de“ erweitert – etwa zu „.de.com“ –, sollte der Kunde hellhörig werden.
Eine fehlende Bestellbestätigung kann ein Hinweis sein
„Die Server stehen meist nicht in Deutschland, sondern vielleicht in einem Pazifikstaat“, sagt Bauer. Auch eine fehlende Bestellbestätigung kann ein Hinweis sein. Typisch für Fake-Shops seien zudem nur gute Kundenbewertungen. Bauers Tipp: „Den Shop-Namen einfach mal in eine Suchmaschine eingeben. Bei unseriösen Anbietern verbreitet sich das schnell.“
Noch ein Hinweis: Bei dem gefälschten Shop werden zunächst mehrere Zahlungsweisen angeboten. Aber wenn es zum Abschluss kommt, wird die Sofortüberweisung gefordert. Auch ein Blick auf das (vorhandene?) Impressum sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lohne. „Die AGBs sind vielleicht von anderen Seiten kopiert oder in schlechtem Deutsch verfasst“, erläutert Nora Lauf.
Opfer sollten den Betrug unbedingt bei der Polizei anzeigen
„Die schönste Anzeige ist die, die gar nicht erst geschrieben werden muss“, betont Ulrich Bauer. Ist ein Kunde aber Opfer eines Fake-Shops geworden, sollte er diesen Betrug bei der Polizei anzeigen. Auch die Verbraucherberatung hilft dann weiter. Wichtig ist, immer alle Belege für die Online-Bestellung zu sammeln, wie Kaufvertrag, möglicherweise Bestellbestätigung, jeglichen E-Mail-Verkehr. U.a. kann es sein, dass es die Shop-Seite schon gar nicht mehr gibt, wenn der Betrug auffällt.