Bottrop. . Im ehemaligen Karstadt-Haus könnten die ersten neuen Geschäfte schon 2017 eröffnen. Das Ende des Gesamtumbaus ist dann für 2018 geplant.
- Umbau soll 2018 fertig sein, erste Geschäfte schon 2017 eröffnen
- Stadt plant Baustellenmarketing für Bauphase in der Fußgängerzone
- Ein Schuh- und ein Sportgeschäft werden auch einziehen
Ende November beginnen die Bauarbeiten am ehemaligen Karstadt-Haus. Der Komplex wird entkernt. „Es wird kein Kabel, kein Rohr und auch keine Wand, die nicht statisch wichtig ist, im Gebäude bleiben“, kündigte Devello-Geschäftsführer Jens Friedländer am Mittwoch an. Sein Unternehmen ist seit April Besitzer der Immobilie und plant den Umbau.
80 Prozent der Fläche soll bereits vermietet sein
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Bernd Tischler stellte Friedländer am Donnerstag die genauen Pläne vor. 80 Prozent der Fläche seien vermietet. Ein Schuh- und ein Sportgeschäft werden noch in das ehemalige Warenhaus ziehen. Namen nannte Friedländer bislang nicht.
Dafür bestätigte er nochmals, dass in die dritte und vierte Etage ein Best-Western-Hotel kommt und dass das Kaufhaus Moses einzieht. Im ersten Quartal 2018 soll die Bauphase beendet sein. Doch schon im dritten Quartal 2017 könnten an der Hochstraße die ersten Geschäfte eröffnen, so Friedländer. Rund 35 Millionen Euro investiert die Devello AG.
Konkurrenz der Immobilienbesitzer
Gleichzeitig räumte Friedländer ein, dass die Devello AG sich die Vermietung einfacher vorgestellt habe. „Wir haben Bottrop positiver beurteilt als es unsere Partner getan haben.“ Doch nun sei auch für die letzte Schlüsselstelle im ersten Obergeschoss ein Mieter gefunden und es könnten die Arbeiten beginnen. Ein Problem war, dass sich die Vermieter in der Stadt gegenseitig potenzielle Mieter abgeworben haben.
So hätten Kaufinteressenten des Hansa Zentrums Unternehmen angesprochen, die schon bei Devello Interesse signalisiert hatten. Friedländer spricht auch von Medi Maxx. Der Elektrohändler zieht zur Friedrich-Ebert-Straße ins ehemalige Pro-Markt-Gebäude. Dabei habe es zwei unterschriftsreife Mietverträge für das ehemalige Karstadt-Haus gegeben.
In der Tiefgarage vom Hansa-Zentrum können die Hotelgäste parken
Der Zugang zum Hotel erfolgt über den Pferdemarkt. In der Tiefgarage des Hansa Zentrums – die Anlieferfläche des Karstadt-Hauses – entstehen Garagen für die Hotelgäste. Über den Tunnel unterhalb der Hansastraße kommen sie ins Hotel. Das Kaufhaus Moses wird in der Fläche zur Hansastraße einziehen, der Drogeriemarkt Rossmann bezieht ein Ladenlokal zur Hochstraße.
An diesem Teil des Hause werde sich auch von außen etwas ändern, kündigt Friedländer an. Hier wird die Fassade erneuert, anders als im Bereich der Hansastraße, dem alten Teil des Karstadt-Hauses. Dort wird die Fassade aufgearbeitet, neue Fenster werden eingebaut, aber an der charakteristischen Gestaltung ändere sich nichts, sagt Friedländer. „Diese Fassade macht das Gebäude aus und war mit ausschlaggebend dafür, dass wir es übernommen haben.“
Vertrag mit der Abriss-Firma steht kurz vor der Unterschrift
Auch wenn die Vermarktung etwas schwieriger als gedacht verlief, zeigt sich Friedländer zufrieden. „Für ein 18 000-Quadratmeter-Objekt waren wir immer noch relativ schnell.“ In der kommenden Woche werde der Vertrag mit dem Abrissunternehmen unterschrieben. Dann steht endgültig fest, ob und wie Absperrungen und Baustellenanlieferungen die Passanten in der Fußgängerzone beeinträchtigen.
„Erste Pläne gingen davon aus, den Verkehr über den Kirchplatz abzuwickeln und den Bauzaun etwa fünf Meter vom Gebäude aufzustellen“, sagt Peter Linzner, Leiter des Bauaufsichtsamtes. Ob das tatsächlich funktioniert, werde sich zeigen. Friedländer ist skeptisch. Da die Abrissarbeiten im Innern stattfinden – größtenteils in Handarbeit – müssten große Container das Haus anfahren. Die Abstimmungen dafür laufen.
Baustellen-Marketing soll Einschränkungen erträglich machen
Die Großbaustelle in der Innenstadt werde sicher eine Belastung für die umliegenden Geschäftsleute, fürchtet OB Bernd Tischler und appelliert an deren Durchhaltevermögen. Gleichzeitig kündigt er ein „Baustellenmarketing“ für diesen Zeitraum an – verantwortlich dafür ist die Wirtschaftsförderung. Das könne zwar die Nachteile nicht völlig aus der Welt schaffen, aber vielleicht helfen, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.
Angedacht seien Feste und Aktionen rund um die Baustelle in Zusammenarbeit mit der IHK und dem Einzelhandelsverband. Zudem, so Sabine Wißmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung, könnten die Bürger möglicherweise mit nach einem neuen Namen für den Komplex suchen. Allerdings, so Friedländer, hätten da auch die Mieter Mitspracherecht.