Bottrop. . Der Fachbereich Umwelt will gemeinsame Streifen gegen wildes Baden und Grillen von Polizei, Ordnungsdienst und RVR im Naturschutzgebiet vorbereiten
- Im September gab es erneut massive Klagen über illegales Grillen und Baden
- RVR-Revierförster klagt: Uns sind oft die Hände gebunden
- Verwaltung plant für das Frühjahr konzertierte Aktionen mit Polizei und Ordnungsdienst
Nach erneuten massiven Beschwerden über illegales Grillen und Baden im Naturschutzgebiet am Heidesee will die Stadtverwaltung für das nächste Frühjahr gemeinsame Kontrollaktionen mit Polizei, Ordnungsdienst, RVR und Forstbetrieben organisieren. Das hat Stefan Beckmann, Fachbereichsleiter Umwelt, gestern im Landschaftsbeirat angekündigt.
Illegales Baden und Grillen
Zum wiederholten Mal hat der Beirat das große Thema „Erholungsdruck contra Schutzbedürfnisse“ zum Thema gemacht. Aktueller Anlass waren die Klagen der Fischereiaufseher und des Angelvereins „Petri Heil“, die Vereinschef Reinhard Glowka mit Fotos von den warmen Septemberwochenenden unterfütterte, zum Beispiel vom illegalen Baden und Grillen am Heideseeufer. Das sei nicht nur streng verboten, sondern zuletzt auch im Wortsinn brandgefährlich: „Die Buchten sind ja dicht bepflanzt. Das brennt wie Zunder, wenn eine Gruppe alkoholisierter Jugendliche beim Grillen nicht aufpasst. Ausschussvorsitzender Hans-Jürgen Fey erinnerte an Berichte von Aufsehern, die dort schon von Hunden gebissen worden sind.
RVR-Revierförster Werner Meemken stellte sich der Kritik und verwies auf fehlende Sanktionsmöglichkeiten. „Früher waren die Ranger mal Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft. Aber die Zeiten sind vorbei. Wir können zwar Knöllchen verteilen, aber nicht einmal Personalien überprüfen. Außerdem schaffen es die Ranger gar nicht, drei- bis viermal die Woche vor Ort zu sein.“ Er könne Badende aus dem Wasser holen und die Besucher zurück auf die Wege schicken Für alles Weitere braucht der RVR die Hilfe der Polizei. Meemken: „Wir haben schon öfter die Polizei gerufen. Aber das dauert halt. Und bis der Streifenwagen kommt, sind die Umweltsünder meist schon weg.“
Häufig sind die Förster allein unterwegs
Markus Herber, Revierförster des Landesbetriebes Wald und Holz, sprang seinem Kollegen bei. „Häufig sind wir Förster allein unterwegs. Allein gehe ich an eine grölende Bande gar nicht ran.“
Angesichts dieser Befunde mache nur eine konzertierte Aktion von Polizei, Ordnungsdienst und RVR am Heidesee Sinn. Und das will Fachbereichsleiter Stefan Beckmann jetzt für das nächste Frühjahr vorbereiten. Denn im Mai wird es wieder losgehen am Heidesee, sagt Glowka: „Im Frühjahr schwimmt das Sonnenöl wie eine Lache auf dem Wasser.
Für die Fischbrut, die gerade auf Kiemenatmung umstellt. ist das tödlich.“ In diesem Sommer haben die Aufseher nicht nur illegale Badende und schwimmende Hunde im See entdeckt: „Die Leute lassen jetzt schon Pferde zu Wasser.“