Bottrop-Kirchhellen. . Die Flutung des künftigen Badesees in der Kirchheller Heide könnte nach Einschätzung der Verwaltung 2018 starten. Wichtig: ein gutes Verkehrskonzept.

Die für den Betrieb des geplanten Badesees Töttelberg notwendigen Grundstücke sind jetzt im Besitz der Stadt. Dafür, dass das Auskiesungsunternehmen die Grube nicht verfüllen muss, hat die Firma im Gegenzug so viel Geld an die Stadt gezahlt, dass die weiteren Planungen finanziell gesichert sind.

Nach dem Zeitplan der Verwaltung könnte 2018 mit der Flutung des künftigen Sees begonnen werden, sagt Stadt-Sprecher Thorsten Albrecht auf WAZ-Anfrage. Der Badebetrieb an der Hiesfelder Straße könnte dann, wenn alles nach Plan läuft, im Jahr 2024 aufgenommen werden. Damit rückt das Projekt, das lange Zeit in unbestimmt ferner Zukunft verortet wurde, plötzlich in sehr absehbare Zeit.

Woran allerdings noch nicht alle Politiker glauben wollen: „Wir würden uns freuen, wenn es klappt, sind aber skeptisch“, sagt Willi Stratmann, Chef der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Kirchhellen, über den Stand der Planungen. Er erinnert daran, dass das Projekt in der Kirchheller Heide seit Jahrzehnten diskutiert wird. Grundsätzlich stehe die SPD Kirchhellen dem Projekt wohlwollend gegenüber. Sie teilt die Einschätzung von Stadtverwaltung und Regionalverband Ruhr (RVR), nur mit diesem zusätzlichen Badeangebot seien Heide- und Heidhofsee vor illegalem Massentourismus zu schützen: „Die Leute baden mit oder ohne Badesee.“

Alle Parteien sind sich in einem Punkt einig: Es braucht bis zum Beginn des Badebetriebes ein Konzept dafür, wie die erwarteten Verkehrsströme abgewickelt werden können. Stadt und RVR rechnen an schönen Sommertagen mit bis zu 5000 Besuchern an dem fast 15 Hektar großen Badesee mit Strand, Liegewiese und eventuell einem Campingplatz. „Voraussetzung ist die Infrastruktur: Zufahrtsstraßen und Parkmöglichkeiten“, sagt CDU-Ortsverbandschef, und Ratsherr Rainer Hürter. „Der Verkehr zum Badesee wird auch Auswirkungen haben etwa auf die Schneiderstraße in Grafenwald.“ Die Forderung nach einem Verkehrskonzept für Grafenwald und im Zweifel für ganz Kirchhellen wurde bei der Vorstellung des Sachstandsbericht gestern Nachmittag im Hauptausschuss auch von Linken und LSB geteilt.

Für die Grundstücke am Töttelberg hat die Stadt an die Firma Lore Spickermann, die die Grube betreibt, nach Angaben der Stadtverwaltung inklusive Grunderwerbssteuer und anteiligen Notarkosten rund 465 000 Euro gezahlt. Im Gegenzug hat die Stadt Ansprüche an das Unternehmen aus den Förder- und Verfüllbeteiligungen in Höhe von rund 490 000 Euro. Diese Forderung, so die Verwaltung, sei inzwischen beglichen worden. Derzeit plant die Stadt den Übergang vom Berg- zum Wasserrecht, denkt über Stellplätze nach sowie über einen Betreiber des Sees.