Bottrop/Oberhausen. . Am Revierpark Vonderort lagen Mittwoch 20 Kühlschränke auf dem Parkplatz. Bei der Best beobachtet man, dass die Hemmschwelle niedriger geworden ist.

Das ist wirklich kein schöner Anblick an dem Grünzug, der den Parkplatz am Solebad des Revierparks Vonderort einsäumt. Halb auf dem Parkplatz, halb im Grünen stapeln sich 20 alte Kühl- und Gefrierschränke. Eine wilde Müllkippe ganz offensichtlich und wohl keine, die Bürger hinterlassen haben, sondern eher eine Firma oder ein Schrottsammler, der die alten Geräte hier schnell und preiswert loswerden wollte.

Eine wilde Müllkippe, für die in dem Fall die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) zuständig sind, weil der Revierpark auf Oberhausener Gebiet liegt. Noch am Mittwoch sollten die alten Kühl- und Gefrierschränke abgeholt werden, wie Andrea Rupprath, Pressesprecherin der WBO versprach. Der Stadt war die Ansammlung bereits gemeldet worden.

600 bis 800 Fälle jährlich

Wilde Müllkippen halten auch die Mitarbeiter der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) auf Trab. Mehrmals in der Woche, sagt Vorstandsvorsitzender Uwe Wolters, müssten welche beseitigt werden; 600 bis 800 Fälle seien es pro Jahr. Das reicht vom illegal in der Natur entsorgten Müllbeutel über Eternit-Platten bis hin zu 20 ausgeschlachteten Fernsehern. Die Kosten, die dadurch für den Gebührenzahler entstehen, „gehen jährlich in den fünfstelligen Euro-Bereich“, sagt Wolters.

Bei der Best beobachtet man, dass die Hemmschwelle niedriger geworden ist, dass die Anzahl der wilden Müllkippen verglichen mit vor zehn Jahren deutlich zugenommen hat. Nach Art des Abfalls zu urteilen, sind hier vermutlich sowohl Privatleute (etwa Bauschutt nach Wohnungssanierung) als auch Gewerbetreibende (100 Autoreifen) aktiv.

"Wir versuchen den Müll innerhalb von 36 Stunden abzuholen"

„Sie müssen dabei nicht aus Bottrop kommen“, betont Wolters. Manche Ecken wie der Sturmshof oder abgelegene Flächen unter Brücken sind bei den Best-Mitarbeitern schon als illegale Kippen bekannt. Wird der Best so eine Umweltsünde gemeldet – etwa über die Best-App – „versuchen wir, den Müll innerhalb von 36 Stunden abzuholen“. Sonst wachse der Müllberg erfahrungsgemäß noch. Bei gefährlichen Abfällen, etwa Ölkanistern, wird das Umweltamt mit ins Boot geholt. Die seien aber eher selten.

Wer erwischt wird, muss die Entsorgungskosten zahlen und mit Bußgeldern rechnen, mehrere hundert Euro sind möglich, bei ganz schweren Verstößen können sogar bis zu 100 000 Euro verhängt werden. Strafverfahren werden eingeleitet, wenn durch den Abfall Gefahr für Umwelt und Mensch droht. Doch die Aufklärungsquote ist gering, Wolters schätzt sie auf maximal ein Prozent. „In den seltensten Fällen ist eine Adresse dabei.“ Manchmal gebe es Zeugen.