Bottrop. . Vereine und Anwohner holen tonnenweise Abfall und Unrat aus der Landschaft.. Viele schütteln die Köpfe über die vielen Umweltsünder.
Bottrop ist wieder ein gutes Stück sauberer. Über 3000 Teilnehmer beteiligten sich freiwillig an der Aktion „Bottrop putzt“ und sammelten auf Spielplätzen, Grün- und Waldflächen fleißig Abfall ein. „Wir rechnen insgesamt mit zwölf bis 14 Tonnen“, sagte Editha Piechel von der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best). Erst am heutigen Montag steht das endgültige Ergebnis fest.
Unermüdlich machten sich die Müllsammler ans Werk wie zum Beispiel einige Mitglieder des Angelvereins Petri Heil. Sie durchforsteten die Gegend rund um die Stadtteiche und um den Spielplatz an der Plaggenbahn. „Wir sind jedes Jahr mit voller Motivation dabei“, sagte Vorsitzender Reinhard Glowka. Ein Dutzend blaue Mülltüten mit Getränkedosen, Verpackungen und Papier standen nach getaner Arbeit neben seinen Füßen. Davor lag ein zerfetzter Volleyball. Spektakuläre Funde aus der Vergangenheit wie einen Fernseher oder ein Fahrrad waren in diesem Jahr nicht dabei. „Es ist immer noch zu viel Müll, aber zum Glück ist es weniger als im Vorjahr“, bilanzierte Glowka.
Mit besonders ekligem Abfall hatte der Karnevalsverein „Plattdütsche“ am Wäldchen an der Hermann-Löns-Straße zu kämpfen. Unbekannte Mitbürger hatten gefüllte Hundekotbeutel mitten in der Grünanlage abgelegt. Oliver Rüdel, 2. Vorsitzender der Plattdütschen, konnte bei so einem Verhalten nur verständnislos den Kopf schütteln. „Hier gibt es doch genügend Abfalleimer.“ Anderer Unrat wie Zigarettenstummel oder Kronkorken unweit des Spielplatzes fielen da kaum noch ins Gewicht. „Ohne Eigeninitiative geht es einfach nicht“, begründete Rüdel die Teilnahme der Plattdütschen an der Aktion „Bottrop putzt“.
Auch F-Jugendliche des SV Rhenania machen sauer
„Es ist letztlich Sisyphusarbeit“, meinte Dietmar Brauckmann und sprach vermutlich stellvertretend für die meisten Teilnehmer aus der Seele. Der Teammanager der F-Jugend vom SV Rhenania weiß, dass die Flächen in wenigen Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder verschmutzt sein werden. Und dennoch säuberte er mit seiner Mannschaft die Gehwege und Sträucher rund um den heimischen Fußballplatz im Blankenfeld. „Es macht den Kindern einfach Spaß, und sie wissen, dass sie mit der Aktion etwas Gutes tun“, so Brauckmann. Von Kindesbeinen an sollen die Nachwuchskicker ein Bewusstsein für die Umwelt entwickeln. „Wenn sie es jetzt nicht lernen, wann denn dann?“ Wie es nicht sein sollte, sahen die F-Junioren mit eigenen Augen. An der Robert-Florin-Straße lag eine leere Getränkedose im Gebüsch. Ein paar Meter weiter an der Batenbrockstraße verschmutzten Verpackungen eine Wiese und achtlos weggeworfene Kaffeebecher aus Plastik verschimmelten auf dem Bürgersteig. „Wir können nur einen kleinen Beitrag leisten“, sagte Dietmar Brauckmann. „Es wäre schön, wenn sich 2017 noch mehr Bürger und Vereine engagieren würden.“
Mehr Verpackungsmüll gefunden
Für die Best war die 14. Auflage des Aktionstages ein Erfolg. „Es gab dieses Mal keinerlei Sondermüll wie Autobatterien oder Altöl, aber leider immer mehr Verpackungsmüll“, sagte Editha Piechel. 3000 Handschuhe und 2000 Müllsäcke hatte die Best an die Helfer ausgeteilt, die sich an rund 70 Stellen im Stadtgebiet Abfälle aus der Landschaft holten.