Bottrop. . Gutachter berechneten die Auswirkung der neuen Filiale auf den Einzelhandel. Das Sortiment darf bleiben, die Verkaufsfläche wird gestutzt. Nur einzelne Warengruppen betroffen.

Teelichter, Duftkerzen, Geschirr, Teppiche, Gardinen oder Elektrogeräte für den Haushalt – das sind nur einige Dinge, die Ikea neben seinen Möbeln im Randsortiment anbietet. Das ist breit gefächert und setzt manchem angestammten Einzelhändler zu. Deshalb gelten für solche Großanbieter Regeln, wenn sie sich außerhalb des Zentrums ansiedeln. So ist zum Beispiel die Verkaufsfläche begrenzt, auf der diese „zentrenrelevanten Randsortimente“ angeboten werden dürfen. Sie darf höchstens 2500 Quadratmeter groß sein. Das ist keine Ikea-Regel, sondern gilt für alle Ansiedlungen. In Bottrop übrigens auch für Ostermann.

In der Sitzung des Planungsausschusses ging es um die angekündigte Ikea-Ansiedlung. Gutachter haben geprüft, welche Auswirkungen der Laden auf den Einzelhandel in Bottrop und in den Nachbarstädten Gelsenkirchen und Gladbeck hat. Fließt zu viel Kaufkraft für zentrenrelevante Randsortimente ab, könnte es Probleme mit der Genehmigung geben. Vorweg: Grundsätzlich sprechen sich die Experten der Beratungsgesellschaft Cima für das Bottroper Ikea-Haus aus. Allerdings gibt es Stellschrauben, an denen gedreht werden müsse, so Martin Kremming, einer der Gutachter.

An Stellschrauben drehen

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Er und seine Kollegen kommen zum Schluss, dass zwei Warengruppen problematisch sind. Die Gutachter haben zu große Verschiebungen in den Bereichen Bilder / Kunstgegenstände und Elektrohaushaltsgeräte berechnet. Auf jeweils 800 Quadratmetern plant Ikea entsprechende Angebote. Eine Reduzierung der Fläche um je die Hälfte werde das Problem lösen, so Kremming. Er schlug den Politikern vor, eine entsprechende Begrenzung festzuschreiben. Außerdem müsse die Stadt Details ihres Einzelhandelskonzeptes anpassen – auch weil auf Landesebene neue Regeln gelten.

Thilo Meyer, der für die Bottroper Filiale zuständige Projektleiter bei Ikea, erklärte den Politikern, dass für sein Unternehmen die Begrenzung der Fläche für dieses Sortiment auf 2500 Quadratmeter maßgeblich sei. „Die empfohlenen Reduzierungen sind Dinge, mit denen wir jetzt spielen können.“ Heißt im Klartext: Die in den Plänen aufgeführten Flächen von je 800 Quadratmetern sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fix.

Kritik kam von der SPD. Fraktionschef Thomas Göddertz verwies auf die Innenstadt und die Hoffnung, hier vielleicht irgendwann einen Elektroladen anzusiedeln. „Am liebsten wäre uns, die Abteilung für Elektrohaushaltsgeräte komplett zu streichen.“