Bottrop. . Mehrere Unternehmen haben sich im vergangen Jahr für den Standort Bottrop entschieden. Für sie war das Engagement der Verwaltung entscheidend.
In Bottrop habe man ihnen „den Roten Teppich ausgerollt“. So äußerte sich Andreas Pieper, Teilhaber der Firma MR:Comp gegenüber der WAZ in Buer. Wie berichtet plant das Medizintechnikunternehmen, seinen Sitz von Gelsenkirchen ans Lamperfeld in Bottrop zu verlegen.
Piepers Lob gilt vor allem der Wirtschaftsförderung. Und damit ist er nicht allein. Mehrere Unternehmen haben sich in jüngster Zeit entschieden, ihren Sitz nach Bottrop zu verlegen – immer verbunden mit einem Lob für die Wirtschaftsförderer. Im vergangenen Jahr zog die Firma DWT von Essen auf das ehemalige Hüls-Gelände in der Boy. Michael Weymann, einer der Geschäftsführer der Firma, die auf Stickstofferzeugung, Instandhaltungswerkzeuge, Schraubtechnik und Rohrbearbeitung spezialisiert ist, lobt die Beharrlichkeit der Wirtschaftsförderer. „Sie haben sich im Vorfeld immer wieder gemeldet, haben nachgefragt, wie bei uns der Stand ist und uns verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt.“ Anders die Erfahrung, die er in Essen gemacht habe. Auch an die dortigen Wirtschaftsförderer hatte sich das Unternehmen gewandt. „Wir haben dann nie wieder etwas gehört.“ In Bottrop habe dagegen sogar der Oberbürgermeister angerufen und Unterstützung angeboten. Als die Entscheidung gefallen war, bot die Wirtschaftsförderung weitere Hilfen an, sogar als es Probleme gab, einen schnellen Internetanschluss zu bekommen.
Diese enge Betreuung auch während der Ansiedlung lobt Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf. Die für das Projekt in Bottrop verantwortlichen Kollegen tauschten sich regelmäßig mit den Wirtschaftsförderern aus, „der Kontakt ist unkompliziert und vertrauensvoll“, lobt sie. Generell sei die Wirtschaftsförderung für Ikea wichtig. „Sie ist in den Städten immer unser erster Kontakt.“ Dort seien in der Regel die Experten zu finden, die wissen, was für ein Unternehmen wichtig sei. „Gleichzeitig sitzen dort diejenigen, die ihre Stadt und mögliche Standorte kennen.“
Sabine Wißmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung, weist darauf hin, dass ein Großteil ihrer Arbeit und der ihrer Kollegen eigentlich die Bestandspflege ist. Ansiedlungen seien die Ausnahme – auch weil es in Bottrop nur noch wenige verfügbare Gewerbeflächen gibt.
Ein Ansprechpartner kümmert sich
Ist ein Standort gefunden, kümmere sich ein Ansprechpartner um alles weitere. „Er hält den Kontakt, vermittelt und ist auch bei Terminen dabei – falls gewünscht. Etwa bei Verhandlungen mit Grundstückseigentümern oder der NRW-Bank“, sagt Sabine Wißmann. Direkte finanzielle Vergünstigungen kann die Stadt nicht gewähren. Dafür wissen die Wirtschaftsförderer Bescheid über Fördertöpfe. Dazu zählen auch solche wie das Fassadenprogramm oder andere Innovation-City-Förderungen, die jedem Hausbesitzer offen stehen.