Bottrop. Es fehlen Kundenmagneten. Im Warenangebot gibt es Lücken. Viele Käufer fahren in die Nachbarstädte. Die Stadtverwaltung will jetzt gegensteuern.

Die Stadt unternimmt mehr Anstrengungen, damit die Innenstadt attraktiver für Käufer und Händler wird. Dazu holt sie sich Berater von außen ins Rathaus. Bis Anfang 2017 wollen ihre Wirtschaftsförderer die Basis dafür legen, die City zu einer neuen Marke zu machen und die Qualitäten Bottrops als Einkaufsstandort hervorzuheben.

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Dabei ist es um diese zurzeit nicht gut bestellt, wie die jüngste Lagebeschreibung der Wirtschaftsförderer nahe legt. So fehle in der City ein Kundenmagnet. Es gebe Lücken im Sortiment, und viele Käufer wandern deshalb auch schon ab. „Aktuelle Gespräche mit Einzelhändlern haben ergeben, dass seit der Karstadt-Warenhausschließung bereits eine geminderte Kundenfrequenz in der Bottroper Innenstadt zu verzeichnen ist“, erklärt Sara Kreipe, die sich als Abteilungsleiterin im Amt für Wirtschaftsförderung um die Zukunftsentwicklung der Innenstadt kümmert.

"Attraktivität der Innenstadt wird gemindert"

Dazu trage bei, dass ja auch das Einkaufszentrum „Hansa-Center“ nach wie vor eine Baustelle sei und wie das Karstadt-Gebäude leer stehe. „Die aktuelle Situation führt dazu, dass die Attraktivität der Innenstadt gemindert wird und Kunden sich zunehmend beispielsweise Richtung Oberhausen oder Essen orientieren“, stellt die Wirtschaftsförderin fest. Dass weniger Käufer in die City kommen, führe zu weniger Umsatz in den verbliebenen Geschäften und langfristig zu Leerständen in den Randlagen der Innenstadt. Solche Effekte seien bereits jetzt sichtbar.

Noch seien dies Tendenzen, doch in einem Papier für den Ratsausschuss für Wirtschaftsförderung mahnen die Wirtschaftsförderer: „Diese Entwicklung bringt starke negative Auswirkungen für die Innenstadt“. Als Beispiel führt Sara Kreipe die untere Hochstraße an. „Sie ist das Sorgenkind der Innenstadt, da sich der Einzelhandel in diesem Bereich auf dem Rückzug befindet“, erläutert die Wirtschaftsförderin. Dieser Teil der Fußgängerzone sei von Discountern und Gastronomie geprägt. „Zudem ist die bauliche Substanz der Gebäude teilweise sanierungsbedürftig“, betont sie.

Sympathie wecken

Die Stadt müsse mit Blick auf die ganze City möglichst schnell gegensteuern und das Image Bottrops als Handelsstandort wieder verbessern. Die Stadtverwaltung ergreife jetzt auch deshalb die Initiative, weil Einzelhändler und Hauseigentümer in der Innenstadt dies von ihr erwarten. Ziel sei es, Bottrops Stärken als Einkaufsstadt herauszustellen und Sympathie fürs Shopping in Bottrop bei den Kunden zu wecken. „Konkrete Ansätze sollen gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen, den Immobilieneigentümern, Einwohnern sowie weiteren relevanten Akteuren entwickelt werden“, erklärt Sara Kreipe.