Die Stadt soll dem Einzelhandel für die Dauer des Karstadt-Umbaus mit dieser Maßnahme helfen, schlägt der CDU-Ortsverband Innenstadt vor.
Die Stadt soll die Parkgebühren in der City eine Zeit lang abschaffen. Das fordert jetzt die Innenstadt-CDU. Danach sollen die Kraftfahrzeugfahrer für die Dauer des Umbaus des Karstadt-Hauses von Anfang April bis zur Neueröffnung des Einkaufszentrums ihre Fahrzeuge generell mit Parkscheibenregelungen abstellen dürfen. Zurzeit können Autofahrer die Parkboxen in der City auf diese Weise erst ab 17 Uhr gebührenfrei nutzen.
Leerstände
Karl Reckmann, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes in der Innenstadt, sieht die derzeitige Lage des Einzelhandels in der City als dramatisch an. Als jüngstes Beispiel für diese Misere führt er das Sportgeschäft an der Osterfelder Straße an, das Inhaber Thomas Schneeberg zum Monatsende aufgeben wird. „Leerstände allerorts und ein dramatisch verlaufender Mietpreisverfall prägen auf absehbare Zeit das Innenstadtbild“, bedauert der frühere Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes.
Die Auswirkungen der Karstadt-Schließung Ende Februar seien schon spürbar. So hielten sich zurzeit deutlich weniger Kunden in der Innenstadt auf als bisher. Zwar hofft Oberbürgermeister Bernd Tischler, dass das neue Einkaufszentrum ein ebensolcher Kundenmagnet werden könne wie früher Karstadt, doch Reckmann betont: „Die Umbauarbeiten dieses zentralen Ankers für den Handel werden sicherlich eineinhalb Jahre dauern und eine immense Einschränkung im Innenstadt-Leben bedeuten“.
Hinzu komme, dass ja auch die Bauruine des Hansacenters die Lage des Einzelhandels in der Innenstadt verschlechtere. „Die Befruchtung durch die gedachte Einkaufsmeile vom Berliner Platz über das Hansa-Zentrum zum alten Stadtkern ist in absehbarer Zeit nicht zu verwirklichen“, bedauert Reckmann.
Konsequenzen
Für den Handel seien Sicherheit sowie Sauberkeit und eben auch freies Parken wesentlich. Reckmann: „Wir hoffen, dass Politik und Verwaltung die einzig richtige Konsequenz ziehen, um das Leben der noch ansässigen Kaufleute erträglicher zu machen: den Wegfall der Parkgebühren.“