Bottrop. . Überlegungen wie die Kriminalität an der unteren Hochstraße dauerhaft eingedämmt werden kann, gehen weiter. Zweites Treffen brachte erste Ergebnisse.
Der Durchgang von der Hochstraße zur Bothenstraße wird wohl verschwinden. Das ist ein Ergebnis eines weiteren Treffens, zu dem der Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff Vertreter der Verwaltung, der Polizei und Eigentümer eingeladen hatte.
Bei einem ersten Treffen vor Ort hatte Kalthoff auf zunehmende Beschwerden von Anwohner reagiert. Sie klagten darüber, dass ihrer Ansicht nach Kriminalität und Drogenkonsum in dem Bereich stark zugenommen haben. Tatsächlich ist dieser Teil der Fußgängerzone schon seit Jahren immer wieder Thema, hat sich dieser Bereich rund um den Durchgang als ein Treffpunkt für die Szene etabliert. Dort entstand auch die Idee, den Gang dicht zu machen.
Prävention durch Städtebau
Dem will man nun auch baulich entgegen wirken. Anwesend bei dem Treffen am Mittwoch war auch Detlef Reichhardt von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Er ist dort zuständig für den Fachbereich Städtebau und Kriminalpolizei. „Da geht es darum zu schauen, wo kann ich baulich eingreifen, um Kriminalität zu vermeiden.“ Ziel müsse es sein, dass Täter sich nicht wohl fühlen. Dazu gehöre eben Nischen und Ecken zu vermeiden, wo sie geschützt stehen, oder solche Durchgänge zu verschließen, um Lauf- oder auch Fluchtweg abzuschneiden.
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Rechtsdezernent Paul Ketzer erklärte, das Schließen des Durchgangs müsse nun noch städtebaulich, straßenrechtlich und unter dem Aspekt des Brandschutzes geprüft werden, dann könne sicherlich zunächst einmal eine provisorische Maßnahme durchgeführt werden. „Wir müssen uns dass dann über einen längeren Zeitraum ansehen, um zu sehen, ob wir damit auch das erreichen, was wir erreichen wollen.“
Von beiden Seiten müsste der Gang dann verschlossen werden, um keine neuen Nischen zu schaffen. Dazu werde sich der Hausbesitzer noch mit dem Planungsamt und dem Fachbereich Stadterneuerung absprechen, sagte Kalthoff. Schließlich gibt es für bestimmte Arbeiten Fördertöpfe, die jedem Hausbesitzer offen stehen. Eine entsprechende Beratung sei angedacht.
Frage nach den Straftaten und der Rolle der Polizei
Auf Antrag der CDU befasst sich am 9. Dezember auch die Bezirksvertretung Mitte mit dem Thema. Die Partei erhofft sich vom Bezirksbürgermeister Aufklärung über die Schritte, die bisher unternommen wurden. Auch über die Frage, inwieweit hier Straftaten begangen werden und die Rolle der Polizei wolle man noch einmal sprechen, erklärt die Fraktionsvorsitzende Susanne Jungmann.
Holger Burhenne, der Eigentümer des Hauses, kündigte an, auch an einer „langfristigen Lösung“ arbeiten zu wollen und möglicherweise zu versuchen, die Ladenlokale nach vorn zu vergrößern, um eine einheitliche Straßenfront ohne Nischen zu erreichen. Ein Architekt arbeite an solchen Plänen, die Grundlage für weitere Diskussionen sein könnten.