Essen/Bottrop/Gelsenkirchen. Lebensmittel und Kosmetika stahl die 22-köpfige Bande bei organisierten Diebszügen in NRW und Niedersachsen. Discounter waren ihr bevorzugtes Ziel.

Die Ermittlungskommission „Planet" der Polizei in Recklinghausen und die Staatsanwaltschaft Essen melden einen besonderen Fahndungserfolg: Der Kopf einer rumänischen Diebesbande, der die Ermittler mehrere hundert Straftaten vorwerfen, davon einige in Bottrop, ist in Rumänien festgenommen worden und sitzt in Auslieferungshaft, damit ihm im Deutschland der Prozess gemacht werden kann.

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Wegen ihrer Tatorte hieß die Gruppe auch „Lidl-Bande“. Damit sitzen insgesamt fünf Bandenmitglieder in Haft, einer von ihnen ist sogar schon verurteilt. Er kassierte am Montag vor dem Landgericht Essen eine fünfjährige Haftstrafe wegen schweren Bandendiebstahls.

Die Fahnder der Ermittlungskommission waren nach monatelangen Ermittlungen Anfang 2015 der damals 22-köpfigen Bande von Rumänen auf die Spur gekommen. Bei organisierten Diebeszügen in NRW und Niedersachsen erbeutete die Bande Lebensmittel und Kosmetika, insbesondere bei der Discounterkette „Lidl". Der wirtschaftliche Schaden geht in die hunderttausend Euro.

Das Diebesgut wurde u.a. an einen Hehler nach Gelsenkirchen verkauft

Täglich wurden nach den Erkenntnissen der Fahnder mehrere organisierte Diebeszüge gestartet. Die Beute bestand meist aus Lebensmitteln wie Kaffee, Pistazien oder Süßigkeiten, aber auch aus Kosmetika und elektrischen Zahnbürsten. Das Diebesgut verkaufte der jetzt gefasste Kopf der Bande an einen Hehler nach Gelsenkirchen, brachte es mit dem Auto nach Rumänien oder verschickte es per Post in die Heimat.

Bei Durchsuchungen in vier Objekten in Gelsenkirchen, Essen und Marl konnte im März 2015 umfangreiches Diebesgut sichergestellt und zwei Haftbefehle vollstreckt werden. Da war der mutmaßliche Kopf der Bande schon verschwunden: Er hatte sich im Dezember nach Rumänien abgesetzt. Anschließende Ermittlungen führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft Essen weitere, teils europaweite Haftbefehle erwirkte. Gegen zwei weitere mutmaßliche Täter konnten die Haftbefehle zwischenzeitlich vollstreckt werden.