Bottrop. . Im Mai 2017 könnten die Bauarbeiten beginnen. Bis dahin laufen die Planungen. Stadt rechnet mit Gesamtkosten von neun Millionen Euro.
Die Planungen für die aufwendige Rathaussanierung werden konkreter. Mit Gesamtkosten von neun Millionen Euro kalkuliert die Stadt. Am Ende soll das 100 Jahre alte Gebäude 40 Prozent weniger Energie verbrauchen. Jedes Jahr können so 28 000 Euro gespart werden.
Ein externes Planungsbüro soll das Projekt vorbereiten. Eine entsprechende Ausschreibung ist fertig. Die Kosten dafür werden – wie auch die übrigen – vom Land bezuschusst. Die Verwaltung rechnet damit, dass alle Mitarbeiter während der Bauphase ausziehen müssen. Doch werden die Planer auch prüfen, ob es möglich ist, das Rathaus abschnittsweise instandzusetzen, so dass nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig betroffen sind. Doch die Verwaltung ist da skeptisch, müssten doch innerhalb der Baustelle Provisorien geschaffen und Flucht- und Brandschutzvorgaben beachtet werden.
Es wird mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren gerechnet
Zum Ausweichen stünden der Saalbau und ein städtisches Gebäude an der Böckenhoffstraße parat, außerdem gibt es das Angebot im RAG-Haus am Gleiwitzer Platz, Flächen anzumieten. Läuft alles wie geplant, könnten die Arbeiten im Mai 2017 beginnen. Die Verantwortlichen kalkulieren mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren.
Seit der Errichtung des Rathauses – der alte Teil an der Kirchhellener Straße wurde 1878 fertig, der neuere Teil 1916 – sind an dem Gebäude keine grundlegenden Erneuerungen vorgenommen worden. Einzige Ausnahme: Die Dachreparatur nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg. Entsprechend viel ist nun zu tun. Die Strom-, Wasser-, Heizungs- und Abwasserleitungen werden erneuert. Das bisher ungedämmte Dachgeschoss wird gedämmt, ebenso die Kellerdecke.
Stadt rechnet nicht mit Verzögerungen beim Saalbau
Die Verwaltung rechnet nicht damit, dass eine Zwischennutzung des Saalbaus während des Rathaus-Umbaus die Neuplanungen für das Gelände verzögern wird.
Wie berichtet gibt die Stadt den Saalbau Ende 2016 auf. Ein Ideenwettbewerb soll Möglichkeiten aufzeigen, was stattdessen an dieser Stelle entstehen könnte.
Dieser Wettbewerb könne auch parallel zu der Zwischennutzung vorangetrieben werden. Dasselbe gelte auch für Planungsarbeiten, die dann eventuell nötig werden.
Die energetische Verbesserung ist eine Vorgabe des Landes bei der Vergabe von Fördergeldern. „Wir werden dabei besonders sensibel vorgehen müssen“, sagt Dieter Giebelstein, Leiter der Immobilienwirtschaft der Stadt.
Denn das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Das gilt auch für das Innere des Hauses. Dies ist auch ein Grund, warum Besucher nach Abschluss der Arbeiten von der Sanierung so viel nicht sehen werden. Schließlich muss alles ursprünglich aussehen.
Bei den Arbeiten am äußeren Gebäude werden die Fensterlaibungen aus Sandstein, die von der Witterung angegriffen sind, überprüft. Unklar ist noch, was mit den Sandsteinfiguren an der Fassade passiert. Mit den Denkmalschützern werde beraten, ob sie wieder in den Ursprungszustand versetzen werden können oder ob man lediglich den Status quo konserviert, etwa durch einen Kunststoffschutz.
Beispiel für Innovation City
Der Technische Beigeordnete Norbert Höving kündigte an, mit dem Land über weitere Fördergelder zu verhandeln. In den neun Millionen Euro stecken 1,3 Millionen für Umzüge und Provisorien. Hier hofft die Stadt auch auf Förderung, entsprechende Signale gebe es. Für OB Bernd Tischler ist die energetische Sanierung des Rathauses auch mit Blick auf Innovation City wichtig. „So geben wir ein gutes Beispiel.“ Zumal der Status „Innovation City“ überhaupt erst so schnell und unkompliziert zu den Fördergeldern verholfen habe.