Bottrop. . Mit Hilfen und Tipps der „Innovation City Ruhr“ hat Adam Gacki das Haus saniert. Seine Erfahrung: Nicht alles, was technisch machbar und sinnvoll ist, ist auch bezahlbar.
Sein Baujahr sieht man diesem alten Zechenhaus auf dem Eigen nicht mehr an. In einem hellen Rotton leuchtet es und ist weither erkennbar – die ehemals graue Vorkriegsfassade ist komplett verkleidet. Im Oktober 2013 hat Adam Gacki das Haus gekauft und es Schritt für Schritt saniert – auch mit Hilfe und Tipps von Innovation City. 2014 ist die Familie dann umgezogen – und das ehemalige Zwei-Parteienhaus bietet den fünf Familienmitgliedern ein gemütliches und vor allem auch modernes Heim.
Auf 170 Quadratmetern bietet das Arbeiterhaus reichlich Platz. Auch der Energieverbrauch sei noch im Rahmen, sagt Gacki. 14 000 Kilowattstunden Gas verbrauche er. „Durchschnittlich 18 000 bis 22 000 Kilowattstunden sind bei einem Haus diesen Alters üblich“, sagt er. Eine Styropordämmung nach KfW-Norm, moderne Dreifach-Verglasung, neue Eingangstüren, all das hat Gacki in seinen neuen vier Wänden verbaut. Erste Anlaufstelle, nachdem er sein Projekt in Angriff genommen hat, war das Zentrum für Information und Beratung (Zib) bei Innovation City. Bei einer Energieberatung hat er Informationen bekommen, was bei einem Haus diesen Alters sinnvoll sein könnte.
Doch ganz unbeleckt war Gacki nicht: „Ich habe vorher schon ein Haus dieser Art in Essen umgebaut“, sagt der Mitarbeiter der Essener Verkehrs AG (Evag). Daher brachte er schon Ideen und Vorwissen mit. Gezielt habe er Informationsabende zu Fassaden- und Dachdeckung besucht, „einfach um einen Überblick zu bekommen, was möglich ist“. Sein Tipp bei alle dem: Man müsse den eigenen Geldbeutel im Auge behalten. Denn natürlich sei vieles möglich und die Informationen die bei Innovation City geboten würden, seien sehr umfassend, doch manches, was technisch machbar und vielleicht auch wünschenswert sei, sei auch sehr teuer. Das sagt er mit Blick auf moderne Heiztechniken wie etwa Mikro-Blockheizkraftwerke im Keller.
Bezahlbare Technik
Davon kann man zwar träumen, doch Gacki hat sich für die bezahlbare Gasbrennwert-Technik entschieden. Von daher sei es gut gewesen, dass er schon erste konkrete Ideen gehabt habe. „Darin bin ich teilweise auch bestätigt worden.“ Gerade für diejenigen, die keine Ahnung hätten, sei das Zib eine sehr gute Anlaufstelle, um überhaupt einen Anfang zu finden, so sein Urteil. Für ihn seien vor allem Hinweise auf Förderprogramme und Darlehen wichtig gewesen. Die Gasheizung speist nun zwei Heizkreisläufe. Einmal den für die Fußbodenheizung im Erdgeschoss und einmal für die konventionellen Heizkörper in den oberen Etagen. Wegen der Holzdecken habe er dort keine Fußbodenheizung einbauen können.
Wie viel genau er in sein Haus investiert hat, will Gacki nicht verraten. Nur so viel: „Es wär ungefähr noch mal der Kaufpreis.“ Sein Ziel sei es gewesen, dass Haus so ökonomisch und zeitgemäß wie möglich zu bauen. Neben der Dämmung setzt Gacki deshalb innen konsequent auf LED-Technik. Die modernen Lampen spenden schönes Licht - und sollen den Stromverbrauch niedrig halten.