Bottrop. . Die Stadt würdigt Ehrenbürger Hugo Reckmann mit zwei Straßennamen. Sie nennt einen Weg im Prosperpark und eine Allee an der Zeche Arenberg nach ihm
Dieser Mann muss ja nun wirklich bedeutend sein. Mit zwei Straßen nach seinem Namen will ihn die Stadt würdigen. Ein Bergmann war dieser Hugo Reckmann. Einer der Ehrenbürger Bottrops ist der frühere Rheinstahl-Bergassessor gewesen. Der damalige Oberbürgermeister Ernst Wilczok hatte Reckmann Anfang der fünfziger Jahre dazu ernannt.
Nach dem Generaldirektor a. D. hat die Stadt schon die Hugo-Reckmann-Straße im Prosperpark benannt - und nach eben jenem Hugo Reckmann soll bald auch die Straße in das neue Wohngebiet gegenüber der früheren Zeche Arenberg-Fortsetzung benannt werden. Dort wird sie dann allerdings Reckmannallee heißen.
Straßenname passt gut zur Wohnsiedlung
Nein, das sei kein Versehen, versichert Martina Wortmann, Mitarbeiterin des Katasteramtes, die Einblick in das Verzeichnis aller Straßennamen Bottrops hat. Hugo Reckmann war Vorstandsmitglied und technischer Leiter der Arenberg AG. Wegen der Nähe zur früheren Zeche Arenberg-Fortsetzung an der Horster Straße passe der künftige Straßenname daher ganz gut zu der werdenden Wohnsiedlung.
Es sei vor der Entscheidung der Bezirksvertreter im Süden Bottrops auch durchaus klar gewesen, dass die Bezirksvertreter in Stadtmitte vor etlichen Jahren ja schon einmal eine Straße nach Reckmann benannt hatten - und zu dem Park auf dem Gelände der alten Zeche Prosper III in Stadtmitte passt der bergmännische Name ja schließlich irgendwie auch.
Ein Fußweg
„Die Hugo-Reckmann-Straße im Prosperpark ist ja eigentlich eher ein Fußweg“ erklärt Markus Wenker, der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Mitglieder der Familie des verstorbenen Ehrenbürgers hätten daher nachgefragt, ob nicht eine echte Straße Reckmanns Namen tragen könne. Die Bezirksvertreter im Stadtsüden meinten ja. Nicht möglich sei es, dass zwei Straßen in einer Stadt denselben Namen haben, erklärte Martina Wortmann. Deshalb waren ja nach dem Zusammenschluss Bottrops mit Kirchhellen ja auch eine Reihe von doppelten Straßennamen geändert worden. Dass zwei Straßen aber nach ein- und derselben Person benannt werden, sei kein Problem, machte die Mitarbeiterin des Katasteramtes klar.
Hugo Reckmann kam Anfang der Fünfziger zu seinem Ehrenbürger-Titel, als die Stadt zur Großstadt wurde. Drei Ehrenbürger auf einmal ernannte Oberbürgermeister Ernst Wilczok am 7. März 1953. Unter ihnen war der frühere Oberbürgermeister Dr. Erich Baur, und neben Hugo Reckmann kam noch ein zweiter Bergmann hinzu: Paul Schlesiger, Bottroper Ratsherr und Betriebsratsvorsitzender der Arenberg Ag zu der die Zechen gehörten, wurde der dritte Ehrenbürger.
Zwei Bergleute und zwei Künstler unter den Ehrenbürgern
Bei diesen beiden Bergleuten unter den Bottroper Ehrenbürgern ist es bis heute geblieben. Sonderlich viele sind es bisher ja auch nicht gewesen. Stadtsprecher Andreas Pläsken kommt auf insgesamt sieben. „Nur der Oberbürgermeister und der Stadtrat dürfen Ehrenbürger vorschlagen. Die Entscheidung trifft immer der Rat“, erklärt er.Nur lebende Persönlichkeiten können zu Bottroper Ehrenbürgern ernannt werden. Gleichzeitig darf es nicht mehr als fünf Ehrenbürger geben. Verstorbenen die Ehrenbürgerschaft posthum anzutragen, sei nicht möglich, nennt der Stadtsprecher die Bedingungen.
Nach den drei Ehrenbürgern Dr. Erich Baur sowie den beiden Bergmännern Hugo Reckmann und Paul Schlesiger ernannte der Rat den Augenarzt Johannes Ohm zum Ehrenbürger. „Das ist der Urgroßvater des Augenarztes Wolfgang Ohm“, erwähnt Pläsken. Hugo Reckmann wiederum ist mit dem Bottroper Unternehmer Karl Reckmann verwandt. Auch den früheren Ministerpräsidenten Heinz Kühn reiht Stadtsprecher Pläsken unter den Ehrenbürgern ein.
Zwei Künstler gehören auch zur Riege der Ehrenbürger: der Bauhaus-Lehrer Josef Albers und der legendäre Theater-Macher August Everding, der die deutsche Kulturlandschaft so sehr prägte.