Bottrop. . Immobilienfirmen wollen mehrere große Händler in das Gebäude holen. Der Umbau beginnt direkt nach dem Karstadt-Auszug. Eröffnung Anfang 2017.
Das Karstadt-Haus wird zu einem modernen Einkaufspark ausgebaut. Die neuen Eigentümer wollen in dem Gebäude mitten in der Fußgängerzone auf mehreren Etagen Platz für Handel und Büros schaffen, kündigt das Düsseldorfer Immobilienunternehmen Interra an.
Danach sollen die Umbauarbeiten sofort nach dem Auszug von Karstadt im März 2016 beginnen. Die Neueröffnung des Einkaufsparks streben die Projektentwickler in den ersten drei Monaten 2017 an. Oberbürgermeister Bernd Tischler spricht von einer „sehr guten Entwicklung“. Auch mit Blick darauf, dass der Stadt ein Leerstand erspart bleibt.
Ehrgeizige Umbaupläne
Die Rede ist von einem Investitionsvolumen von 20 bis 25 Millionen Euro. Offiziell wollte dies niemand bestätigen. „Das wird kein Einkaufszentrum im klassischen Sinn werden“, sagte Alexander Dold, Vorstand der Interra-Immobilien AG. Die junge Immobiliengesellschaft in Düsseldorf führt das Karstadt-Projekt in seiner Referenzliste: Devello Immobilien AG und Interra Immobilien AG realisieren Karstadt-Projekt in Bottrop, heißt es da.
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Wie die WAZ berichtete, hatte die Immobilienfirma Devello mit Sitz in Hamburg den Karstadt-Bau gekauft. „Wir haben das Objekt schon länger im Blick“, kommentiert Dold die ehrgeizigen Umbaupläne. „Wir planen Zugänge über die Hochstraße und die Hansastraße mit verschiedenen Mietern“, erklärte der Interra-Vorstand. „Die Zahl der Einzelhändler hängt davon ab, wie viele Großmieter wir gewinnen können“, sagte Dold. Namen könne er jetzt noch nicht nennen. „Ich hoffe aber, dass wir im Juli Einigkeit erzielt haben werden“, sagte der Immobilien-Entwickler.
Bei der Modernisierung hat der Einzelhandel offenbar Vorrang. „Wir haben uns zunächst auf die Einzelhandelsflächen in dem Gebäude konzentriert“, sagte Dold denn auch. Für die oberen Etagen gebe es diverse Überlegungen.
Arbeitsgruppe der Verwaltung
Innerhalb der Verwaltung sei bereits ein Arbeitsgruppe gebildet, die den Prozess begleite, erklärt OB Tischler. „Wir wollen dem Investor den Weg möglichst einfach machen.“ Dazu gehöre auch, ihm Förderprogramme aufzuzeigen, von denen er vielleicht profitieren könne – etwa im Rahmen des Stadtumbauprogramms oder von Innovation City. Entsprechende Töpfe stehen allen Immobilienbesitzern offen. Doch es seien auch grundsätzliche Dinge zu klären, sagt Tischler. So gehe es etwa um Baugenehmigungen für notwendige Modernisierungen oder zukünftige Lieferwege.
Mit einer so schnellen Entwicklung habe er nicht gerechnet, sagte Hermann Hirschfelder, Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses. „Wir freuen uns, wenn es tatsächlich weiter geht.“ Er sieht die Stadt gut aufgestellt, die Rahmenbedingungen seien gut. Dafür spreche die Entscheidung der Investoren.
Erleichterung beim Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, Jan Gerd Borgmann. „Wenn der Plan aufgeht, wäre es für Bottrop optimal“. Es sei gut, dass es keine lange Hängepartie gebe. „Aber der Einzelhandel ist nur ein Baustein für eine attraktive Innenstadt.“