Bottrop. Möbelhaus will auf gut zehn Prozent seiner Verkaufsfläche Waren anbieten, die auch in den Innenstädten zu haben sind. Gutachter klären Sachlage.
Das Möbelhaus Ikea, das im August 2018 auf dem Kraneburger Feld an der B 224 eröffnen will, muss mit seinem Warensortiment Rücksicht auf den Innenstadthandel nehmen. „Wir müssen bei der Ansiedlung von Ikea auch unsere City im Auge behalten“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. „Es ist peinlichst darauf zu achten, dass die Obergrenze für das innenstadtrelevante Sortiment bei Ikea auch tatsächlich nicht überschritten wird“, fordert der Ratsherr.
Drei Städte stimmen sich ab
Ikea plant für sein Möbelhaus eine Verkaufsfläche von 25 500 Quadratmetern, davon sollen höchstens 2500 Quadratmeter mit Waren bestückt werden, die auch in der Bottroper City verkauft werden. Damit peilt das Möbelhaus die Höchstgrenze an. Schräg gegenüber im Möbelhaus Ostermann können Kunden bereits Waren kaufen, die in der City zu haben sind.
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Wie groß das Angebot an Waren, die auch der Innenstadthandel anpreist, am Ende tatsächlich sein darf, müssen Handelsexperten klären. „Das werden sich Gutachter genauer ansehen“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken. Dabei werden dann nicht nur die Interessen der Bottroper City-Händler eine Rolle spielen. „Die Ansiedlung von Ikea geht ja auf eine regionale Initiative zurück“, erklärt Pläsken. Also reden dabei auch Vertreter aus Gelsenkirchen und Gladbeck dabei ein wichtiges Wort mit.
"Ikea wird nie zentrenverträglich sein"
„Die Sortimentslisten der Städte stimmen nicht genau überein“, sagt der Stadtsprecher. Welche Waren für die eine City wichtig seien, spielen für eine andere womöglich eine geringe Rolle. Das seien Fragen, die die drei Städte in einem gemeinsamen Arbeitskreis klären müssen. „Ikea wird nie zentrenverträglich sein,“ legt sich ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck schon fest. Dennoch begrüßt er die Ansiedlung. „Ich habe Ikea lieber in Bottrop als in einer Nachbarstadt“, betont er.
"Konkurrenz auf der Grünen Wiese führt zu Leerständen"
Andernfalls baue der Konzern wenige Kilometer weiter. Für die Grünen ist sogar klar: Ikea an der B 224 sei kein positives Signal für die City. „Die Konkurrenz auf der Grünen Wiese führt zu Leerständen“, befürchtet ihre Fraktionsvorsitzende, Andrea Swoboda. Auch für Karstadt sei die Ikea-Ansiedlung am Stadtrand das falsche Signal gewesen. Das indes hält die Union für abwegig. So betont CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Hirschfelder: „Die Ikea-Ansiedlung als Grund für die Karstadt-Schließung anzuführen, ist an den Haaren herbeigezogen“.