Bottrop. . Aus wirtschaftlichen Gründen wird das Mittagsangebot eingestellt. Dussmann übernimmt aber weiter die Bewirtung bei Veranstaltungen

Das Berliner Unternehmen Dussmann will das Casino des Saalbaus nicht länger betreiben. Das Unternehmen hat den Vertrag mit der Stadt zum Monatsende gekündigt. „Wirtschaftliche Gründe“ waren ausschlaggebend, sagt Michaela Mehls, Sprecherin von Dussmann Service, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Aber aufmerksame Beobachter registrierten den Besucherrückgang etwa beim Mittagsangebot im Casino längst. Die zusätzlichen gastronomischen Angebote in der Stadt, aber auch die öffentlichen Kantinen von Finanzamt und RAG sowie seit einiger Zeit auch die Mensa der nahe gelegenen Fachhochschule dürften ein Grund dafür sein.

Diese Angebote gab es 2010 noch nicht, als Dussmann die Bewirtung im Saalbau übernommen hatte.

"Wir bleiben weiter exclusiver Caterer für die Veranstaltungen"

Es bleibt die Frage, was mit bereits geplanten Veranstaltungen passiert. Schließlich ist der Saal vermietet, mancher Veranstalter wird da auch auf die Verpflegung durch Dussmann setzen. Hier beruhigt Michaela Mehls: „Wir bleiben weiterhin exklusiver Caterer für die Veranstaltungen im Saal.“

Heißt also, in den Fällen dürfte die Bewirtung sichergestellt sein. Der stellvertretende Stadtsprecher Ulrich Schulze bestätigt die Verhandlungen. Die Küche im Saalbau ist Eigentum der Stadt, doch das Mobiliar im Casino gehört Dussmann. Das Unternehmen wird den Saal nicht leer räumen. „Wir verleihen die Möbel kostenlos für die restliche Zeit an die Stadt“, sagt Michaela Mehls.

Stadtrat will Saalbau aufgeben

Die restliche Zeit, das bedeutet bis Ende 2016. Denn der Stadtrat hat beschlossen, den Saalbau aufzugeben. Das ist Teil des Haushaltsanierungskonzepts, das von der Ratsmehrheit beschlossen wurde. Auch dies dürfte ein Grund dafür sein, dass Dussmann das Casino aufgibt und kein neues Konzept erarbeitet.

Die DKP kritisiert die nun gefundene Lösung. Ihrer Ansicht nach hätte die Stadt dafür sorgen müssen, „dass die Bewirtung im Casino auch zukünftig gewährleistet ist“. Stattdessen werde der Saalbau „bewusst immer unwirtschaftlicher und systematisch gegen die Wand gefahren“. So werde die geplante Schließung Schritt für Schritt vorbereitet.

Stadtgesellschaft braucht einen Treffpunkt

Aktuell gibt es erste Initiativen, die sich für einen Saalbau-Ersatz einsetzen. Sie meinen, eine Stadtgesellschaft brauche einen Treffpunkt. Federführend ist der CDU-Ortsverband Stadtmitte. Auf einer Veranstaltung der CDU hatte der Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft, Dieter Giebelstein, noch einmal deutlich gemacht, dass das Gebäude am Droste-Hülshoff-Platz nicht mehr zeitgemäß und stark sanierungsbedürftig ist.