Bottrop. Die Debatte um die Saalbau-Nachfolge und damit auch die Umgestaltung des Kulturhofes durch eine abschließende Erweiterung des Kulturzentrums durch einen Bürgersaal beginnt jetzt erst richtig.
Dabei favorisieren auch Bottroper Kulturpolitikerinnen und -politiker die bereits existierenden Pläne zur Abrundung des Kulturzentrums August Everding durch einen großen Saal. Für Bürgermeisterin Monika Budke (CDU), zugleich Vorsitzende des Kulturausschusses steht es außer Frage, dass die politische Willensbildung in dieser für die Stadt wichtigen Frage noch in diesem Jahr abgeschlossen sein sollte.
Auch Ersatz für alte Sitzungsräume
„Ich persönlich halte die Verbindungsachse in der City von Hochschule über Rathaus bis zu einem erweiterten Kulturzentrum als Ort des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens für sehr sinnvoll“, sagt die Christdemokratin. Wäre die Erweiterung und Neuentwicklung des Kulturhofes politisch gewollt, könnte die Stadt - sicher auch unter Inanspruchnahme des Konjunkturpaketes und der Städtebauförderung etwas Gutes und Nachhaltiges schaffen. Dabei sollte durch aus so etwas Praktisches wie die Bereitstellung neuer Sitzungsräume, die durch den Wegfall der bisher genutzten Saalbauräume notwendig werden, berücksichtigen.
Für Stefan Krix (ÖDP) liegen die Vorteile der Erweiterung und damit Vollendung des Kulturzentrums auf der Hand: „Wir als ÖDP waren immer klar für den Abriss des unrentablen und im Grunde für alles wenig geeigneten Saalbaus.“ Was Bottrop brauche, sei ein 40 bis 600 Plätze Saal mit einer umgebenden Infrastruktur. Dann könnte die Kultur der Stadt, egal ob Theateraufführungen, Ausstellungen, oder größere Konzerte endlich aus den Provisorien hinaus. Schulaulen oder-treppenhäuser seien eben auf Dauer keine Orte, die man für Aufführungen oder Feiern gerne besucht, so der kulturpolitische Sprecher der ÖDP.
„Warum soll ,Innovation City’ nicht auch für Kultur gelten? Auch städtebaulich wäre die Umsetzung der Pläne, die Amtsleiter Dieter Wollek kürzlich nochmals vorstellte eine echte Innovation City Lösung.“ Man brauche kein großes Theater, aber einen öffentlichen Saal, der nicht immer erst von privaten Besitzern gemietet werden müsse. Kurz: eine echte bürgerschaftliche Lösung.
Finanzieren könne man die Erweiterung des Kulturzentrums neben möglichen Geldern aus diversen Fördertöpfen zumindest teilweise auch durch den Verkauf des Filetgrundstückes des Saalbaus, so Stefan Krix.
Auch die stellvertretende Kulturausschussvorsitzende Gabriele Sobetzko (SPD) sagt: „Als Kulturpolitikerin rennt man bei mir mit der Kulturzentrumserweiterung offene Türen ein, aber alle städtischen Bereiche müssen da zusammen arbeiten und eine vernünftige Finanzierung hinbekommen.“ Eine Stadt wie Bottrop brauche sicher einen Bürgersaal.Das Gesamtkonzept Kulturzentrum sei spannend und eine fabelhafte Idee für die Weiterentwicklung der City und des Kulturhofes, der heute noch ein Mauerblümchen-Dasein führt.