Bottrop-Kirchhellen.. An der Hauptstraße hat Wohnbau Overhagen das Hollender-Haus abgerissen. Neubau soll im Sommer beginnen. Pläne hatten kontroverse Debatte ausgelöst.
Auf dem Weg zum Neubau des Wohn- und Geschäftshauses Hauptstraße/Ecke Schulze-Delitzsch-Straße hat die Wohnbau Overhagen das alte „Hollender“-Haus mit Garagengebäude abbrechen lassen. Nach Angaben der Immobilienfirma will der neue Ankermieter, die Drogeriekette Rossmann, Anfang 2017 in den Neubau einziehen.
In den vergangenen Wochen hat Overhagen schon die Tannen fällen lassen, die das Grundstück umgaben. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde absehbar, wie verschachtelt und verwinkelt die Grundstücke zueinander liegen und wie wenig ansehnlich der jetzt ab gerissene Komplex war.
Berthold Tönnes, mit Tochter Sabine Geschäftsführer von Wohnbau Overhagen formuliert es mit Blick auf die Kritiker des Neubauvorhaben so: „Jeder Kirchhellener Bürger konnte sich in den letzten Wochen nach Beseitigung der vorher dort stehenden Tannen davon überzeugen, wie notwendig eine städtebauliche Erneuerung an dieser Stelle ist“.
Kontroverse Debatte
Hintergrund: Die Pläne für den Neubau hatten eine kontroverse Debatte ausgelöst: Er sei überdimensioniert, kritisierte der Immobilienexperte Matthias Gellner, inzwischen Vize-Vorstandsvorsitzender des AfD-Stadtverbandes Bottrop. Gegen den Neubau hatte sich zudem auf Facebook eine Gruppe „Kirchhellen bleibt Dorf“ zusammen geschlossen. Der Lebensmittelhändler Edeka, der sich 2012 vergeblich an eben dieser Stelle ansiedeln wollte, hatte sogar mit einem möglichen Rückzug aus der Ortsmitte gedroht.
CDU und SPD in Kirchhellen hatten sich dagegen hinter die Pläne gestellt, weil sie einen repräsentativen Abschluss der Bebauung an der Hauptstraße darstellten (die WAZ berichtete). Ein weiteres Ergebnis dieser Debatte ist die politische Forderung nach einer Gestaltungssatzung für Kirchhellen-Mitte. Mit dem Edeka-Betreiber, sagt Tönnes, „haben wir inzwischen ein vernünftiges Gespräch geführt“
„Wir stehen nicht unter Zeitdruck“
Nach dem Abbruch des Hollender-Hauses soll demnächst mit vorbereitenden Arbeiten wie Anlegung einer Baustraße, Spundung, Entwässerung, usw. begonnen werden. Ein Baubeginn für das Wohn- und Geschäftshaus mit dem Rossmann-Drogeriemarkt ist für Juni/Juli diesen Jahres angedacht. „Wir stehen nicht unter Zeitdruck“, sagt Tönnes. „Qualität geht vor.“
Dann allerdings muss wirklich alles fertig sein; das haben die Rossmann-Chefs schon klar gemacht. Tönnes: „Die ziehen nicht in eine Baustelle.“ Die Verhandlungen mit der Drogeriekette seien von gegenseitigem Respekt getragen gewesen, sagt Tönnes: „Die wissen zwar, was sie wollen. Aber man kann vernünftig mit ihnen reden. Da spürt man noch den Familienbetrieb.“