Bottrop. Anwohner wollen, dass die nach dem Sturm Ela neu gepflanzten Stämme versetzt werden. Doch Denkmalschutz in der Gartenstadt gilt auch fürs Straßengrün.

Viele Welheimer haben die Bäume in ihrer Gartenstadt schon sehr vermisst. Doch: „Jetzt stehen hier wieder Bäume, und die Leute sind sauer“, meint Armin Mossner, ein Anwohner an der Gungstraße. Die Stadt hat auf den Straßen in Welheim für die alten Bäume, die der Pfingststurm Ela beschädigte, zwar neue einpflanzen lassen, doch so gefällt das offenbar nicht jedermann in dem Stadtteil.

Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (SPD) jedenfalls will sich am kommenden Donnerstag um 11 Uhr mit Anwohnern treffen und sich an Ort und Stelle ihre Sorgen anhören. Treffpunkt ist die Kreuzung Gungstraße/Am Kämpchen.

Dem Welheimer Armin Mossner stehen die neuen Straßenbäume zu dicht an der Welheimer Straße. „Es hätte doch die Hälfte an Bäumen auch gereicht“, meint der Anwohner. Mossner, so sagt er, spreche nicht für sich allein. Der Welheimer gehört jener Facebook-Gruppe an, deren Mitglieder nach dem Sturm zu Pfingsten dabei geholfen hatten, im Stadtteil die Schäden zu beseitigen.

"Wo bleibt das neue Grünkonzept für Welheim?"

„Dabei kamen wir mit einer Reihe von Nachbarn ins Gespräch. Diese Kontakte haben wir ja auch jetzt noch, und die meisten wollen nicht, dass hier wieder Baum an Baum steht“, sagte Mossner; ganz abgesehen davon, dass die Anwohner von der Stadt nicht nach ihrer Sicht der Dinge gefragt worden seien. „Sollte es nicht auch ein neues Grünkonzept für Welheim geben? Wo ist das denn abgeblieben?“, fragt sich Mossner.

Ein Meinungsbild verschaffte die Bezirksverwaltungsstelle sich aber offenbar durchaus. „Es sind längst nicht alle Anwohner, die sich gegen die aktuelle Bepflanzung aussprechen“, sagte deren Leiter, Markus Wenker. Ohnehin sei ja zu berücksichtigen, dass die Gartenstadt Welheim seit langem unter Denkmalschutz steht.

Denkmalschützer Kastrup nimmt an dem Ortstermin teil

„Der Denkmalschutz umfasst auch das Straßengrün“, erklärt Wenker. Die Stadt sei demnach gehalten, bei der Neupflanzung das historische Straßenbild der alten Zechensiedlung wieder herzustellen. Nur, welches Straßenbild ist das historische? Auch Denkmalschützer Thorsten Kastrup wird am Donnerstag zur Stelle sein, um den Bürgern dazu einige Hinweise zu geben.

Wechselseitig sollten die Bäume stehen

Anwohner Mossner und seine Nachbarn aber hätten es am liebsten, wenn einige neue Straßenbäume bald wieder umgepflanzt würden. Wechselseitig sollten die Bäume stehen. Dann hätten sie auch den Platz, den sie brauchen, um sich gut zu entwickeln. Die Anwohner setzen auch darauf, dass dann mehr Licht in ihre Vorgärten fiele. „Wir müssen hier ja auch tagsüber in den Wohnungen das Licht anschalten, weil es durch die zu dicht stehenden Bäume einfach zu dunkel ist“, bedauert Mossner.