Bottrop. Stadt erhält 12 000 Euro aus der Aktion „WAZ pflanzt Bäume“. Bereits nächste Woche können die Mittel im Stadtgarten und in Welheim eingesetzt werden.

Im Stadtgarten am Marienhospital und an der Welheimer Straße werden ab nächster Woche die Bäume gepflanzt, die WAZ-Leser durch ihre Spende an die Aktion „WAZ pflanzt Bäume“ finanziert haben.

Bernhard Kamp, Geschäftsführer des Naturschutzbundes NRW, hat den Bottroper Spendenanteil auf den Weg gebracht. Nach dem verheerenden Pfingststurm „Ela“ hatten WAZ-Leser für die Aufforstung der entstandenen Schäden 200 000 Euro gespendet. In Bottrop sollen davon 12 000 Euro vor allem im Stadtgarten verwendet werden, der guten Stube der Stadt, und in der Gartenstadt Welheim, in deren Alleen der Sturm Schneisen der Verwüstung geschlagen hatte.

Vor allem dort mussten die Grünexperten der Stadt noch nach dem Pfingststurm blutenden Herzens weitere Baumfällungen anordnen, weil die Bäume nicht mehr standsicher oder zu stark geschädigt waren. Zudem hatten dort umstürzende Bäume mit ihren Wurzeltellern Bürgersteige zerstört und Bordsteine angehoben (die WAZ berichtete). „Gerade als Gärtner tut einem das weh“, sagt Peter Lackmann vom Fachbereich Umwelt und Grün.

Der Hain soll jetzt rasch aufgefüllt werden

Die Spenden der WAZ-Leser wird der Fachbereich dazu nutzen, an zwei Stellen schmerzende Schneisen aufzuforsten. Im Stadtgarten am Marienhospital, an einer „sehr nassen Stelle“, sagt Lackmann, sind etliche Sumpfzypressen umgekippt. Sie standen dort, weil sie nassen Untergrund gut vertragen, wie der Name schon sagt, und außerdem schöne Kronen bilden und im Herbst leuchtende Farben tragen. Dieser Hain an der Randebrockstraße soll jetzt rasch aufgefüllt werden, sagt Lackmann: „Von uns aus schon nächste Woche, wenn die Baumschule mitspielt.“

Auch in Welheim sind die Sturmschäden immer noch sichtbar, zum Beispiel an der Welheimer und der Gungstraße. Hier hat die Stadt bereits mit den Nachpflanzungen begonnen. Doch immer noch klaffen Lücken. 40 Bäume, finanziert aus den Spenden der WAZ-Leser, sollen die alten Lindenalleen wieder wachsen lassen.

Die Pflasterschäden verursachen die eigentlichen Kosten

Dort ist an vielen Stellen noch gut zu sehen, wie die Wurzelteller der umgestürzten Bäume das Pflaster aufgerissen haben. Und das, sagt Lackmann, „verursacht ja die eigentlichen Kosten.“ Die Stadt musste Bäume fällen, sie entfernen, fräsen, die verbliebenen Wurzeln herausholen und den Bürgersteig wieder herstellen.

600 Bäume in drei Jahren wird die Stadt insgesamt pflanzen. Nur ist es mit dem Pflanzen nicht getan. 25 Jahre wird es dauern, hat die Stadt ausgerechnet, um den Sturmschaden wirklich auszugleichen. Lackmann: „Entscheidend ist die Blattmasse, die ein Baum ausbildet. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Straßenbaumes beträgt 35 Jahre. In diesem Alter fängt er eigentlich erst gerade an zu wachsen.“ Das wird die nächste große Aufgabe der Baumgärtner: „Es ist schwierig, die Straßenbäume am Leben zu halten.“