Bottrop. . Geben Bürger Geld zur Beseitigung der Sturmschäden, will NRW die Beträge aufstocken. Kämmerer Willi Loeven stellt Erlass des Ministers vor. Die Stadtverwaltung will an den Straßen identische Bäume nachpflanzen wie vor dem Sturm. So soll einheitliches Bild gewahrt bleiben.
Rund eine Million Euro fließen als Finanzhilfe vom Land nach Bottrop, um die Schäden, die Pfingststurm Ela angerichtet hat, zu beseitigen. Wie berichtet deckt diese Summe jedoch gerade mal einen Bruchteil der entstandenen Kosten ab. Soviel kostet nämlich allein die Beseitigung der unmittelbaren Schäden. Nachpflanzungen sind da noch gar nicht inbegriffen. Im Bau- und Verkehrsausschuss berichtete Kämmerer Willi Loeven von einem Erlass des Landesumweltministeriums von Anfang des Monats. Danach gelte: Wenn Bürger Geld für Neupflanzungen spenden, dann stockt das Land diese Spende noch einmal um denselben Betrag auf.
Vor diesem Hintergrund, so Loeven, plane die Stadt einen entsprechenden öffentlichen Aufruf. „Das ist in Vorbereitung.“ Allerdings, so schränkt Loeven ein, gelte diese Regel nur für Spenden von Privatpersonen. Bei Firmenspenden gibt es kein Geld vom Land. Loeven betonte noch einmal, „dass uns jede Form der Unterstützung helfen wird“. Denn wie berichtet geht die Verwaltung von einem Gesamtschaden in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro aus. Darin sind Neuanschaffungen und die damit verbundenen aufwendigen Pflegemaßnahmen berücksichtigt. Daher sei die Initiative des Landesumweltministeriums ein kleiner Mosaikstein, der helfen könnte.
Klaus Arentz vom Fachbereich Umwelt und Grün erläuterte im Ausschuss, dass die Stadt plant, die gleichen Bäume nachzupflanzen, wie sie vor dem Sturm an den Straßen gestanden haben. „Es bleibt ja ein Altbestand und natürlich soll es wieder ein einheitliches Bild geben“, so Arentz. Zurückhaltender äußerte er sich zur ÖDP-Anfrage. Ramazan Korkmaz wollte wissen, inwieweit vielleicht doch nicht alle geschädigten Bäume gefällt werden müssen, ob es Möglichkeiten gäbe, durch Baumschnitt und Stützen einzelne Bäume zu erhalten. Zwar denke man auch über baumchirurgische Maßnahmen nach, doch seien sie bei Bäumen in dem Alter auch ein Risiko. Hinzu komme der Aufwand, der in der Regel eher bei Naturdenkmälern betrieben werde.
Neben der Sturmschadenbilanz stand auch das Thema Saalbau an. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder sprach sich dafür aus, auf eine geplante zweite Stufe der Bürgerwerkstatt zur Nachfolgenutzung zu verzichten. Ein Werkstattgespräch mit allen relevanten Akteuren – darunter auch die Nutzer des Saalbaus – hatte bereits stattgefunden. Die Ergebnisse daraus seien ausreichend, zumal auch die Akteure die Gründe für die Aufgabe des Saalbaus anerkannt hätten. Gleichzeitig beschloss der Ausschuss jedoch, eine Bürgerversammlung abzuhalten, sollte Bottrop den Zuschlag für die Sparkassen-Akademie erhalten.