Bottrop. . Die Energieagentur.NRW soll zwischen den Interessen der Anwohner und des Alpincenters vermitteln. Am Anfang stehen Gespräche mit allen Akteuren.

Das Moderationsverfahren zum Windrad auf der Halde am Alpincenter hat begonnen. Zunächst sind „Akteursgespräche“ geplant, in einem zweiten Schritt folgt dann eine Bürgerversammlung. Auf diesen Ablauf weist jetzt die Verwaltung hin.

Wie berichtet möchte das Alpincenter auf seinem Grundstück auf der Halde ein Windrad bauen, um sich mit Strom zu versorgen. Allerdings gilt in dem Bereich ein Bebauungsplan, der eine Höhenbeschränkung vorschreibt. Das gewünschte Windrad würde die Maximalhöhe überschreiten.

Deshalb muss, bevor ein Genehmigungsverfahren beginnen kann, der Bebauungsplan geändert werden. Dagegen gibt es Widerstand, und auch in der Politik ist man sich uneinig. Daher hatte der Rat das Moderationsverfahren beschlossen.

Als Moderator hat die Stadt die Energieagentur.NRW gewonnen, die nun ihre Tätigkeit aufgenommen hat. In einem ersten Schritt sind „Akteursgespräche“ geplant, denen dann eine Anwohnerkonferenz folgt. Auch bei Anwohnern im Johannestal, die sich gegen die Pläne des Alpincenters wehren, haben die Nachricht vom Beginn des Moderationsverfahrens erhalten.

Dort geht man davon aus, dass auch mit ihrer Bürgerinitiative eines der „Akteursgespräche“ geführt werden wird. Das hat auch die Stadtverwaltung angekündigt. Man warte nun, dass sich die Energieagentur melde, so Beatrix Kowert von der Initiative. Man werde sich dem Gespräch nicht verweigern. „Wir haben ja immer gesagt, dass wir dazu bereit sind, haben aber immer unsere Bedenken geäußert, dass das Verfahren wirklich zielführend ist.“

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Laut Mitteilung der Verwaltung berät die Energieagentur.NRW „Kommunen bei der Durchführung solcher Prozesse und wird die Stadt Bottrop bei der Vorbereitung und Durchführung des Moderationsverfahrens unterstützen“. Auf ihrer Internetseite schreibt die Agentur über sich und ihr Angebot: „In Zeiten hoher Energiepreise gilt es mehr denn je, die Entwicklung von innovativen Energietechnologien in NRW zu forcieren und von neutraler Seite Wege aufzuzeigen, wie Unternehmen, Kommunen, Privatleute ökonomischer mit dem immer kostbarer werdenden Gut Energie umgehen oder erneuerbare Energien sinnvoll einsetzen können.“

Das macht einige Bürger misstrauisch hinsichtliche eines objektiven Verfahrens. Beatrix Kowert hofft auf große Runden bei den Akteursgesprächen, „damit wir auch alle unsere Bedenken und Einwende formulieren können und nicht nur einige Sprecher dort sitzen“.

Für März ist dann die Anwohnerkonferenz als öffentliche Informationsveranstaltung unter Teilnahme von Politik und Verwaltung vorgesehen. Die „Akteursgespräche“ dienen der inhaltlichen Vorbereitung dieser Konferenz.