Bottrop. . Die Meteorologen fürchten weiterhin, dass ein Windrad am Alpincenter ihr Radar beeinflusst. Angebote der Planer überzeugten sie nicht. Die setzen nun auf ein weiteres Gutachten
Der Deutsche Wetterdienst bleibt bei seiner Haltung zum Windrad am Alpincenter: An diesem Standort dürfe ein Windrad maximal eine Höhe von 198 Metern über normal Null haben. Nach WAZ-Informationen haben auch Gespräche und Angebote des Planers SL-Windenergie nicht zu einem Umdenken beim Wetterdienst geführt. In schriftlichen Stellungnahmen bleibt es bei der zuvor verhängten Höhenbeschränkung. Offiziell wollte das bei der Stadt niemand bestätigen, bevor die Mitglieder des Planungsausschusses am 18. Dezember davon erfahren.
Nächste Runde
Damit geht die Diskussion um die Pläne des Alpincenters in die nächste Runde. Das Windrad auf der Halde soll den Planungen der Betreiber nach insgesamt 216,1 Meter über normal Null hoch sein. Doch der Wetterdienst fürchtet eine Störung seines Wetterradars in Essen und schreibt eine maximale Höhe von 198 Metern vor.
Das Unternehmen SL-Naturenergie, das das Windrad für das Alpincenter plant, bestätigt dagegen, dass die Verhandlungen mit dem Wetterdienst ergebnislos blieben. Unternehmenssprecherin Sabine Reusch: „Der Deutsche Wetterdienst besteht nach wie vor auf die maximale Höhe von 198 Metern.“ Wie berichtet hatten die Planer unter anderen eine spezielle Beschichtung der Rotorblätter ins Spiel gebracht, die das Radar nicht ablenken würde.
Auch interessant
Was bedeutet die Haltung des Wetterdienstes nun für das Projekt? Denkbar wären eigentlich nur drei Varianten: Eine Möglichkeit wäre, das Projekt aufzugeben. Variante zwei wäre, sich mit der Höhenbegrenzung zufrieden zu geben. Doch hatte das Alpincenter die geplante Höhe von 216 Metern immer als die einzig wirtschaftliche dargestellt. Daraus ergibt sich dann auch Variante drei: Nach Angaben von SL Naturenergie hat das Unternehmen noch einmal einen Gutachter beauftragt, der nachweisen soll, dass das Windrad keinerlei Einfluss auf das Wetterradar haben würde.
Sabine Reusch: „Wir halten so ein Projekt in der Innovation City für richtig.“ Und auch auf das vom Rat auf Druck der SPD beschlossene Moderationsverfahren zwischen Anwohnern und Alpincenter setzt das Unternehmen weiterhin.
Die Vorbereitungen für dieses Verfahren hatte die Verwaltung zunächst zurückgestellt, nachdem der Einspruch des Wetterdienstes dort eingetroffen war. Nun wird der Ausschuss auch darüber diskutieren müssen.