Bottrop. Rettungsdienst der Feuerwehr schafft es in 92 Prozent der Fälle binnen acht Minuten zum Einsatzort. In Vorjahren war Quote noch deutlich schlechter.
Die Feuerwehr ist 2014 deutlich schneller geworden. Für den Rettungsdienst kann sie für das Jahr 2014 eine Quote von 92 Prozent der Einsätze vorlegen, in der die Rettungswagen binnen acht Minuten am Einsatzort eingetroffen sind. Mit diesen Zahlen können die Retter der Kritik die Spitze nehmen, sie nehme keine Hilfe von außen an.
Diese Erfolgsmeldung kommt für die Feuerwehr genau zur richtigen Zeit. Im Dezember hatte sie bei der Debatte um den Rettungsdienst-Bedarfsplan nur eine Quote von 79,9 Prozent rechtzeitigen Eintreffens vorzuweisen. Die Vorgabe für den Rettungsdienst heißt: In 90 Prozent der Alarme müssen die Retter binnen acht Minuten am Einsatzort sein, für ländliche Gegenden ist die Zeitvorgabe zwölf Minuten. Die schlechten Werte hatten die Essener Regionalverbände von Johanniter-Unfallhilfe und Arbeiter-Samariterbund auf den Plan gerufen, die Rettungswagen zur Unterstützung nach Bottrop schicken wollten (die WAZ berichtete).
Auf das mehrfach gemachte Angebot sei die „Resonanz gleich null“ gewesen, sagt Jens Ohligschläger, Geschäftsführer der Johanniter. Dabei seien die Essener Retter von jetzt auf gleich in der Lage, den Rettungsdienst in Bottrop zu verstärken: „Wir stehen in den Startlöchern.“ Sein Kollege Thorsten Jung vom Arbeiter-Samariterbund nannte es sogar „verantwortungslos gegenüber den Bürgern“, das Angebot nicht anzunehmen. Die beiden Verbände haben parallel zu ihrem Angebot einen Antrag auf eine Konzession gestellt, eine eigene Rettungs-Infrastruktur aufzubauen. Das sei aber der schlechtere Plan, sagt Ohligschläger. Lieber wollen die beiden Regionalverbände mit eigenen Wagen den bei der Feuerwehr angesiedelten Rettungsdienst verstärken. Dass sie Qualität liefern, attestiert ihnen die Berufsfeuerwehr Essen, die schon lange die Rettungswagen der Verbände in ihren Rettungsdienst eingebunden hat (die WAZ berichtete).
Auch Nachbarn rüsten nach
Nein danke, kann die Bottroper Feuerwehr jetzt mit Verweis auf die Zahlen für 2014 sagen: Wir kommen ganz gut alleine klar. Die deutliche Tempoverbesserung im Rettungsdienst gegenüber den Zahlen aus 2012 führt Feuerwehrchef Kim Heimann unter anderem zurück auf mehr Personal, durch das der als Springer eingesetzte vierte Rettungswagen der Berufsfeuerwehr „deutlich häufiger verfügbar“ ist. Außerdem profitiert die Wehr davon, dass Nachbarstädte wie Oberhausen oder Gladbeck ihren Rettungsdienst verstärkt haben. Ergebnis: „Wir haben deutlich weniger Einsätze in anderen Städten, die unsere Wagen länger binden als bei Einsätzen in Bottrop“, sagt Feuerwehr-Sprecher Christoph Lang.