Bottrop. An Bahnhöfen, vor Banken, im Gedränge. Trickdiebe lauern an vielen Stellen auf die “passende“ Gelegenheit. Hier einige ihrer Maschen im Überblick.
Mit Zivilstreifen oder in Uniform zur Abschreckung ist die Polizei derzeit in der Fußgängerzone, auf den Märkten und an den Bahnhöfen unterwegs. Die Beamten wissen und warnen die Einkaufsbummler: Die Vorweihnachtszeit ist die hohe Zeit der Taschendiebe. Der beste Schutz vor ihnen, sagt Polizeisprecher Michael Franz, ist „das Bewusstsein: Im Gedränge ist das Risiko sehr groß.“
Bevorzugtes Ziel sind Geldbörsen, gern genommen werden aber auch Handys, sagt Polizeisprecher Michael Franz: „Voraussetzung für einen Trickdiebstahl ist immer körperliche Nähe.“ Der Einzeltäter geht dabei meist möglichst unauffällig vor, in Gruppen agierende Täter lenken ihre Opfer mit allen mögklichen Tricks ab, um an die Brieftasche zu kommen.
Deshalb rät die Polizei, im Zweifel auf eine Handtasche zu verzichten oder sie wenigsten verschlossen und eng am Körper zu tragen. Franz: „Es ist eine Einladung, wenn man sie am Glühweinstand neben sich auf den Boden stellt.“ Bargeld sollte am besten in Innentaschen getragen werden. Die WAZ gibt einen Überblick über typische Tatbegehungsweisen.
Der Trick mit dem Antanzen
Passierte zum Beispiel am 17. November am Eingang zum Ehrengarten an der Brauerstraße: Der Täter umschlingt dann meist mit seinem Bein ein Bein des Opfers und beginnt mit Tanzbewegungen. Während des unfreiwilligen Körperkontaktes entwendet er Wertgegenstände. Warnung der Polizei: „Opfer sind in der Regel jüngere Menschen, sie sich vor Diskotheken oder in Parks aufhalten.“
Der Trick mit dem künstlichen Stau
Beim Einsteigen in Busse und Bahnen täuscht der Vordermann ein Stolpern vor, bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche oder in den Rucksack.
Der Drängel-Trick
In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche oder den Rucksack „griffbereit“ anbietet.
Der Rempel-Trick
Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder von den Trickdieben „in die Zange“ genommen.
Der Trick mit dem Stadtplan
Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.
Der Geldwechsel-Trick
Zumeist ein Fremder bittet das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während der Täter beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.
Der Trick mit dem Fleck
Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Kaffee ToGo, Ketchup oder Eis bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Tasche.
Die Masche mit der vorgetäuschten Hilfsbereitschaft ist besonders übel
Der Einfallsreichtum der Trickbetrüger kennt kaum Grenzen. Hier deshalb noch weitere üble Maschen, auf die Opfer von Trickdiebstahl leider immer wieder hereinfallen.
Der Trick mit dem Spendensammeln
Passierte am 5. November auf der Hauptstraße in Kirchhellen. Vermeintlich taubstumme Frauen baten einen 87-Jährigen um eine Spende. Als der seine Geldbörse zückte, fiel eine der Frauen ihm in gespielter Dankbarkeit um den Hals - und versuchte ihm die Börse abzunehmen. Der 87-Jährige rief um Hilfe, ein Zeuge schaltete sich ein: Eine der Frauen wurde festgenommen, die zweite flüchtete.
Der Spenden-Trick
Fremde halten dem Opfer ein Blatt Papier oder eine Zeitung vor und bitten um eine Spende. Dabei nutzt ein Täter die Ablenkung für den raschen Griff nach Geldbörse oder Handtasche.
Der Supermarkt-Trick
Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.
Der Taschenträger-Trick
Hilfsbereite“ Fremde tragen die Tasche des Opfers. Entweder werden aus der Tasche Wertgegenstände während des Transportes entwendet. Oder das Opfer wird von weiteren Mittätern „eingekeilt“ und bestohlen.
Der Kleiderhaken-Trick
Der Täter hängt seine Jacke über ein Kleidungsstück des Opfers. Zum Beispiel beim Glattstreichen der Jacke wird der Tascheninhalt der darunter hängenden Jacke gestohlen.