Gerthe. Großer Andrang beim ersten Quartiersmarkt für Senioren im Stadtteilzentrum U 27 in Gerthe. Viele Einrichtungen stellen dort ihre Angebote vor.

Gut 100 Besucher sind dabei, als nun im städtischen Freizeit- und Stadtteilzentrum U 27 der erste Quartiersmarkt für die Generation „55 plus“ stattfindet. Der „Quartierstreff 55“ im Seniorenbüro Nord hat den Markt zusammen mit der Einrichtung für Jung und Alt organisiert. Zehn örtliche Beratungsstellen, Einrichtungen und Angebote aus unterschiedlichen Bereichen sind beteiligt.

„Wer wollte, konnte sich damit recht umfassend rund um das Leben im Alter informieren“, erklären Sarah Abbasi und Sabrina Fischöder vom Seniorenbüro Nord. Zusammen mit U 27-Leiter Stefan Kreggenfeld laden sie zum Markt ein. Alle drei sind sehr zufrieden mit der Nachfrage bei der Premiere. Das galt nicht nur für die Besucher, denen Fischöder bescheinigt: „Sie sind begeistert. Wir haben intensive Gespräche zu Angeboten und Beratung wie etwa zu Pflegegrad sowie Hausbesuche unserer Einrichtung.“ Rundherum passiert das gleiche.

Neue Gruppen sind willkommen

Der „Quartierstreff 55“ im Seniorenbüro Nord hat seinen Sitz an der Gerther Straße 20. Der Verein „Psychosoziale Hilfen Bochum“ organisiert ihn zusammen mit der städtischen Altenhilfe. Die Idee zum Quartiersmarkt entstand im Frühjahr 2018.

Das Angebot umfasst neben der Beratung zur Sozial- und Altenhilfe verschiedene Gruppen: „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ (ZWAR), Skatgruppe, Foto-IG und Stammtisch, Wandergruppe, Mal- und Strickkreis, Boulespieler, Repair-Café, Sprach-Café Welcome.

Wer mitmachen oder eine Gruppe gründen will, meldet sich unter Tel. 0234/ 91 28 88 42 bzw. per E-Mail an senioren@psh-bochum.de .

„Unsere Anbieter nutzen die Gelegenheit, sich gegenseitig zu vernetzen“, ergänzt Stefan Kreggenfeld. Abbasi: „Eine Besucherin sucht nun Gleichgesinnte für eine Nordic-Walking-Gruppe. Interessierte können sich an uns wenden.“

Wie man miteinander besser ins Gespräch kommt, wenn ältere Menschen schlechter hören, thematisiert Claudia Krause von der städtischen Beratungsstelle für Gehörlose und Hörgeschädigte. „Wichtig ist es, die Gesprächspartner beim Sprechen anzusehen sowie in kurzen, klar verständlichen Sätzen in normaler Lautstärke deutlich und langsam zu reden“, so die Sozialarbeiterin. Schreien helfe nicht. Durch das dadurch verzerrte Gesicht fühlten sich Hörgeschädigte eher bedroht.

Wertvolle Tipps von der Polizei

Das Sicherheitsbedürfnis der Bürger nehmen die Verkehrswacht und der Weiße Ring in den Blick. „Vor allem zu Taschendiebstählen und Anrufen falscher Polizisten wollen wir sensibilisieren“, erklärt Ulrich Neuhaus von der Kriminalprävention. Um Diebstählen vorzubeugen, empfiehlt er, Geldbeutel und Papiere stets vorne am Körper tragen – möglicherweise in einer Bauchtasche. Opfern helfen will Hans-Jürgen Mielke vom Weißen Ring. „Wir stehen Menschen mit Rat und Tat, aber auch mit finanzieller Hilfe zur Seite“, sagt er. Wichtiger ist ihm aber, dass niemals so etwas passiert. Mielke: „Dadurch entsteht oft nicht allein ein Sachschaden, sondern auch eine seelische Verletzung.“

Sexualität im Alter heißt das Thema von Pro Familia. „Auch im Alter haben viele Menschen dieses Bedürfnis“, ermutigt Jörg Syllwasschy. Allerdings sei vielen der Austausch von Zärtlichkeiten dann wichtiger als der Geschlechtsakt.

Ein Café-Treff, Bastel- und Schreibangebote sowie der Auftritt von Angelika aus dem Zauberkasten runden das Angebot an diesem Tag ab.