Gerthe. Seniorenbüro Nord stellt Angebote vor. Repair-Café findet zum 25. Mal statt. Bis heute sind 230 Reparaturen an 63 Geräten vorgenommen worden.

Graue Haare und hoch motiviert, ihre Freizeitgestaltung selbst in die Hand zu nehmen: So präsentierten sich die jungen Alten und ihre Gruppen beim Tag der offenen Tür im Seniorenbüro Nord. Anlass war das 25. Repair-Café in der Einrichtung. Dutzende Besucher nutzten die Gelegenheit, in den Quartierstreff und seine Angebote hineinzuschnuppern.

„Hier schaut ja halb Gerthe vorbei“, schmunzelte ein Besucher, als er Bekannte begrüßen konnte. Der 93-jährige Herbert Gesk erklärte seinem Sohn Klaus bei der Ankunft: „Hier bleibe ich nicht. Das sind ja nur junge Leute.“

Suche nach Gemeinschaft

Beim 25. Repair-Café herrschte großer Andrang. Ob alte Küchenmaschine, Lampe oder Kettensäge: Die drei ehrenamtlichen Techniker Bernd Heussner, Dirk Eggers und Uwe Külpmann hatten ordentlich zu tun. „Hier geht es immer rund“, versichert Uwe Külpmann gut gelaunt. Und zählt auf: „Seit den Anfängen im April 2015 haben wir 230 Reparaturen an 63 verschiedenen Gerätetypen und Fahrzeugen durchgeführt.“ Darunter auch 37 Fahrräder.

An diesem Nachmittag kamen etwa zehn weitere Geräte dazu. Christina Schruba kam mit einer Stehlampe. „Mit dem neuen Schalter ist sie bald wieder so funktionstüchtig wie unsere zweite, baugleiche Lampe“, freute sie sich. Positiv bewertet die Kundin überdies, dass mit dem Repair-Café etwas gegen die Wegwerfmentalität getan wird. Ilse Kivelitz vom Bochumer Kulturrat hatte eine elektrische Motorsäge im Gepäck: „Mein Enkel Lukas will sie benutzen. Ich möchte sie prüfen lassen“, erklärte sie.

Zum Repair-Café gehören insgesamt sieben Aktive. Dörte Richter, Anke Suleyka und Sigrid Zeiske kümmern sich um das Café. „15 bis 20 Leute sind immer da“, erklärte Suleyka. Mancher kommt einfach nur zu Kaffee und Kuchen und auf eine Plauderei.

ung gegen Alt: Heide Osthus (76) hatte viel Spaß beim Spiel mit Jarjes Jakkolo (14) im Vorgarten des Quartiertreffs.
ung gegen Alt: Heide Osthus (76) hatte viel Spaß beim Spiel mit Jarjes Jakkolo (14) im Vorgarten des Quartiertreffs. © Joachim Haenisch

Sämtliche Angebote, die die Senioren auf die Beine stellten, präsentierten sie an diesem Nachmittag. Bei allen steht die Suche nach Gemeinschaft im Fokus. „Unsere Wandergruppe, die wir mit dem Kornharpener Initiative Team organisieren, ist sehr beliebt“, erklärte Klaus Gesk. Der Kulturrat arbeitet mit dem Quartierstreff zusammen. Ilse Kivelitz: „Im Juni boten wir eine gemeinsame Tour zu historischen Stätten in Gerthe an. Über 60 Leute kamen.“ Da es regnete, fand die Veranstaltung als Bildvortrag drinnen statt. Kivelitz: „Glücklicherweise, denn bei so vielen Leuten hätten mich einige unterwegs nicht verstehen können.“

Zehn weitere Gruppen stellten sich vor. Ingrid Jäckel etwa könnte nicht mehr auf ihren Malkreis verzichten. Birgit Schnellhase leitet den Strickkurs: „Wir haben eine tolle Gemeinschaft.“ Das Montagsfrühstück führt Gleichgesinnte zusammen“, erklärte Organisatorin Evelyn Gesk.

Psychosoziale Hilfen

Martina Houben und Sarah Abbasi (seit 1. August) organisieren die inhaltliche Arbeit des „Quartierstreff 55 - Seniorenbüro-Nord“ von Seiten der Psychosozialen Hilfen Bochum e.V.. Die Stadt Bochum übernimmt Beratung und Einzelfallhilfe. Die Gruppen sind: „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ (ZWAR) mit Skatgruppe, Foto-IG und Stammtisch, die Wandergruppe, der Mal- und Strickkreis, die Boulespieler sowie das Sprachcafé Welcome. Wer in einer der Gruppen mitmachen oder eine neue Gruppe mit Angebot starten will, wende sich an 0234 /91 28 88 42 oder senioren@psh-bochum.de.