Gerthe. Sabrina Fischöder (27) besetzt in Gerthe eine Stelle, die lange vakant war. Nun können neue Angebote gemacht werden, etwa Upcycling-Nähen.
Nach rund eineinhalb Jahren ist das Team im Seniorenbüro Nord wieder komplett: Mir Sabrina Fischöder (27) wird die städtische Stelle neu besetzt, die seit Mitte 2016 vakant geblieben war; der vorherige Mitarbeiter, mit dem das Büro an den Start gegangen war, fiel wegen Erkrankung aus, die Stelle wurde auf Eis gelegt.
„Umso erfreulicher, als jetzt die Nachricht kam, dass wir wieder zu dritt sind“, sagte Martina Houben. Gemeinsam mit der „Neuen“ und mit Sarah Abbasi, ebenfalls 27 Jahre, kann sie nun das Angebot ausweiten. „Wir können unsere Öffnungszeiten endlich wieder verbindlich einhalten. Können Leute beraten, zu Hause besuchen und informieren.“
„Arbeit mit Senioren macht viel Spaß“
Sabrina Fischöder kommt eigentlich aus der Jugendarbeit. Der Schritt in die Altenarbeit ergab sich durch einen Nebenjob bei einem ambulanten Pflegedienst. „Da merkte ich, wie sehr mir die Arbeit mit Senioren Spaß macht. Ich liebe den Umgang mit ihnen, man kann viel von den Menschen lernen.“ In Gerthe wird ihr Hauptstandbein die sogenannte Fallarbeit sein, also Hausbesuche, Hilfe bei bürokratischen Hürden, bei Pflegegraden. Die Senioren bei ihrem ehrenamtlichen Engagement im Stadtteil zu unterstützen, wird der nächste Gehversuch für die Hernerin: „Diese Form der Seniorenarbeit mit so viel Eigeninitiative der Zielgruppe kannte ich bisher nicht.“
Alte Stoffe werden zu neuwertigen Produkten
Beim Upcycling (englisch up „nach oben“ und recycling „Wiederverwertung“) werden nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt.
Zum Upcycling-Projekt gibt es eine Schnupper-Information am Donnerstag (11.) um 17.30 Uhr, Gerther Straße 20. Angeboten werden danach drei Workshops mit Katja Stromberg. Termine: 20. Januar, 3. und 10. Februar, jeweils 10 bis 16 Uhr.
Viele Senioren im Stadtteil, so berichtet sie, hätten sich beschwert, dass das Büro zu wenig Präsenz zeige. Im Trio könne eine deutliche Qualitätsverbesserung der Arbeit erreicht werden.
Mit dem Bollerwagen unterwegs
„Wir haben so einige Pläne für die anderen Stadtteile im Bochumer Norden: Wir wollen mit einem Bollerwagen, Kaffee und Tassen zu den jeweiligen Treffpunkten älterer Bürger und mit ihnen ins Gespräch kommen: Was fehlt im Sprengel, was wird gewünscht?“
Im Mai soll das nächste Zwar-Netzwerk (zwischen Arbeit und Ruhestand) für den Rosenberg, für Harpen, Kornharpen und Vöde-Abzweig ins Leben gerufen werden, erneut im Kooperation mit der Rosa Strippe. Auch in Hiltrop und Bergen versucht das Seniorenbüro, besser Fuß zu fassen. Auch dort sollen Bürger ab 55 Jahren ermuntert werden, eigene Ideen für ein aktives Leben im Alter in Gemeinschaft zu entwickeln.
Andocken, wo es Anlaufstellen gibt
Wie beim „Montagsfrühstück“, das sich gut eineinhalb Jahre im Seniorenbüro an der Gerther Straße 20 traf und von dessen Mitarbeitern begleitet wurde: Das haben die Teilnehmer jetzt in eigene Hände genommen. In Kornharpen könnten Sprechstunden angeboten werden. „Wir wollen überall dort andocken, wo es bereits Anlaufstellen gibt.“
Und nun startet der „Quartierstreff 55+“, wie sich das Büro auch nennt, mit „Upcycling“ ein neues Projekt. Eine Gruppe wird gebrauchte Kleidung in neue umwandeln und damit aufwerten. So kann aus einer alten Jeans eine Tasche, aus einem ausrangierten T-Shirt ein Kissen werden. Houben: „Das soll unsere erste intergenerative Gruppe werden. Denn wir wollen bewusst auch junge Leute aktivieren.“