bochum-Hordel. Dahlhauser Heide: Stadt baut acht Stellplatz-Sammelanlagen für alle Bewohner ohne eigene Garage. Indes: Die Nachfrage ist bislang gering.
Der Streit ums Parken in der alten Bergarbeitersiedlung Dahlhauser Heide währte lange, ging sogar vor Gericht: Ein Ehepaar hatte geklagt, weil sein gepflasterter Parkplatz verschwinden sollte. In der Siedlung zählte die Stadt 100 illegale Stellplätze. Denn entgegen der städtischen Vorgaben stellten viele Bewohner ihre Pkw in den Vorgärten ab oder errichteten Carports, die ebenso wenig Beifall fanden bei Verfechtern der 1980 erlassenen Gestaltungssatzung, die zuletzt aktualisiert und leicht gemildert wurde.
Charme der Siedlung
Parallel hatte die Stadt einen Bebauungsplan verabschiedet, um den Charme der Siedlung zu erhalten. Er setzt auch die Standorte und Garagen fest, weil die Anwohnerstraßen häufig an der Grenze ihrer Aufnahmekapazität bei Stellplätzen sind. Überall dort, wo Autos in den Vorgärten stehen, wird nach Ansicht der Stadt das grüne Erscheinungsbild der Kappskolonie zerstört.
Um die Situation zu entschärfen, will die Stadt acht Park-Sammelanlagen bauen für alle, die keine eigene Garage haben. Vier sind inzwischen realisiert. Zur Schaffung einer Park-Reserve sollen insgesamt 78 Parkplätze gebaut werden an Wasserbankstraße/Hordeler Heide (Erweiterungsfläche), Heidacker-/Schragmüllerstraße, Sechs-Brüder-Straße und Wilhelm-Morfeld-Straße (bereits ausgebaut). Deren Ausbau kostet nach Ermittlung der Verwaltung rund 347 000 Euro. Die Stellplätze sollen von der Stadt in Form eines Miteigentumsanteils an der gesamten Fläche der jeweiligen Stellplatzsammelanlage angeboten werden. Auf diesem Flächen ist auch der Bau von Garagen möglich, indes nur, wenn ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleistet ist.
Platz als Anwohnertreff aufpeppen
Der kleine Platz An der Markscheide im hinteren Teil des Riemker Marktes nutzen die Anwohner zum Verweilen. Nach Erkenntnis der Linksfraktion im Bezirk macht er einen verwahrlosten Eindruck.
Mehrheitlich entschied das Gremium, zur Verschönerung bis zu 2000 Euro bereitzustellen. Zudem soll das Grünflächenamt in die Pflicht genommen werden, damit die neue Bepflanzung nicht vernachlässigt werde.
Bau der Stellplatzanlagen soll zeitnah beginnen
Ein Problem: Die Nachfrage ist zurzeit sehr gering. Voraussetzung für den Bau ist mindestens eine 50-prozentige Nachfrage. Die Stadt will die Interessenten vor dem Ausbau durch Kaufverträge binden. Der Bau der Stellplatzanlagen soll zeitnah beginnen, bis 2021 – so die Pläne der Verwaltung – soll alles fertig sein.
Die Bezirksvertretung Mitte entschied sich einstimmig für ein Stellplatzkonzept, für den Ausbau der Parksammelanlagen und deren Vermarktung. James Wille, CDU-Fraktionschef, drängte darauf, dass das Parken aus den Vorgärten herausgehalten werden müsse, „sonst ist das Konzept überflüssig, zumal der Bedarf so klein ist“.
Die Nachfrage steigt allmählich, so versichert die Verwaltung. Die Bauordnung stimme jeweils ab, ob satzungswidriges Parken geahndet werde. „Der Bebauungsplan ermöglicht ein Eingreifen“, so erklärte Tobias Hundt, Sachgebietsleiter fürs Planungsrecht, in der Bezirksvertretung Mitte.