Hordel/Mitte. Bezirk Mitte: Gestaltungssatzung für die Dahlhauser Heide wird aktualisiert.Klohäuschen auf dem Buddenbergplatz wegen Vandalismus geschlossen.

. Seit Jahren schwelt der Streit zwischen Anwohnern der Dahlhauser Heide in Hordel und der Stadt. Diese will die Bergarbeitersiedlung, entstanden zwischen 1905 und 1916, in ihrer Struktur erhalten, vor allem den Charakter des gartenstädtischen Siedlungstyps.

Insbesondere fehlende Parkplätze verleiteten immer wieder Hauseigentümer, sich Carports in den Vorgarten zu bauen. Der Zoff ging sogar vor Gericht: Ein Ehepaar hatte geklagt, weil sein gepflasterter Stellplatz weg sollte. 100 Stellplätze in der Siedlung sind laut Bebauungsplan illegal errichtet.

Rat soll im November Aktualisierung der Satzung beschließen

Nun soll die Aktualisierung der Gestaltungssatzung von 1980 das Erscheinungsbild der Bauformen, Dächer und Zufahrten einschließlich geplanter Renovierungen und Veränderungen festlegen. Der Bezirk Mitte hat sich jetzt damit befasst, bevor der Rat im November beschließt. Die neu aufgestellte Satzung gewähre genehmigten Gebäuden Bestandsschutz, so dass bisherige Verstöße nicht geahndet werden. Anders sehe es mit Verstößen gegen den Bebauungsplan aus: Dieser bleibe in Kraft, Verstöße würden dementsprechend geahndet. Stellplätze in den Vorgärten sind also weiterhin nicht gestattet.

Die neue Satzung hat die Kritiker weitgehend verstummen lassen. James Wille, CDU-Fraktionschef: „Die Änderungen werden akzeptiert.“ Holger Schneider, Fraktionsvorsitzender der SPD, ergänzte: „Die Belange der Bewohner sind berücksichtigt worden.“ Tobias Hundt, Ansprechpartner für Bebauungspläne im Bezirk Mitte: „Wir haben viele Stellungnahmen der Bürger in der geänderten Satzung aufgenommen. Jetzt gibt es viel mehr Ausnahmen gegenüber der alten Fassung. Die Bauaufsicht sanktioniert zwar Verstöße, aber es wird keine Patrouillen geben. Da müsste uns schon jemand informieren.“

Stadt sucht andere Lösungen für Toilette

Die Verwaltung hat, wie sie dem Bezirk Mitte mitteilte, das Klohäuschen auf dem Buddenbergplatz geschlossen. Die öffentliche WC-Anlage wurde Ende 2011 in Fertigbauweise errichtet. Sie verfügt über zwei Kabinen, davon ist eine auch behindertengerecht ausgebaut.

Das Toilettenhäuschen auf dem Buddenbergplatz ist wegen Vandalismus geschlossen.
Das Toilettenhäuschen auf dem Buddenbergplatz ist wegen Vandalismus geschlossen. © Olaf Ziegler

„Obwohl von der baulichen Seite her alles Erforderliche unternommen wurde, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, hat die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt, dass es durch blinde Zerstörungswut immer wieder zu erheblichen Vandalismus-Schäden kommt, die kurzfristig nicht behoben werden können“, so versichern die Zentralen Dienste.

Daher sollen die Toiletten zunächst bis Frühjahr nächsten Jahres geschlossen bleiben. Ziel ist, die Klos dadurch für Vandalen uninteressant zu machen. Stadtsprecher Thomas Sprenger: „Wir wollen die Zeit nutzen, andere sinnvolle Lösungen zu suchen. Fest steht: Die Toiletten waren zuletzt nicht mehr benutzbar.“

>>> INFO: Hausnummern nach historischem Vorbild

Vor fast einem Jahr gab es zur neuen Satzung eine Bürgerversammlung in der Epiphanias-Kirche, an der viele Bewohner der denkmalgeschützten Siedlung teilnahmen.

  • Die Neuregelungen betreffen etwa Solaranlagen, Schornsteine, Vordächer oder Farbgebung. Die Hausnummern sind nun nach historischem Vorbild vorgeschrieben.