Kornharpen. . Seniorenbüro Nord ist neuer Träger für die Begegnungsstätte. Nun soll das Angebot ausgeweitet werden. Einsatzfreudige Kornharpener gesucht.
Als der Arbeiter Samariter Bund (ASB) sich nach fünf Jahren als Träger aus der Kornharpener Begegnungsstätte zurückzog, war guter Rat teuer. Das Kornharpener Initiative Team (KIT), das dort mit viel Engagement und noch mehr Herzblut einen Treffpunkt im Ortsteil etabliert hat, suchte zunächst den direkten Draht zum Besitzer, der VBW. Die aber braucht als Vertragspartner z.B. einen Verein, was KIT nicht ist. Nach einer Durststrecke, während der das Kornharpener Team den Laden selber schmiss, hat sich im Seniorenbüro Nord – Psychosozialer Dienst – ein neuer Träger gefunden.
Die Kirchengemeinden ziehen sich zurück
„Jetzt“, so sagt Horst Fischer, einer der nur fünf Aktiven bei KIT, „verstärkt um Inhalte gehen.“ Mit neuem Partner soll neuer Schwung in die Begegnungsstätte kommen. „Wir haben viele Ideen, ebenso viele Wünsche von Besuchern, um uns breiter aufzustellen.“ Denn der Wohnort Kornharpen verliere nach Ansicht von Klaus-Peter Lentzsch strukturell an Angeboten: „Von ehemals sechs Kneipen gibt es nur noch eine, und auch die Kirchengemeinden ziehen sich zurück.“ In die Nische will die Begegnungsstätte Im Hole stoßen, und zwar ausdrücklich nicht nur für Senioren, sondern für alle Altersgruppen. Doch um mehr anbieten zu können, braucht es auch mehr Menschen, die mit anpacken.
Jeder Handgriff kann das KIT-Team entlasten
Martina Houben vom Seniorenbüro Nord sieht hier eine ihrer Hauptaufgaben, Kornharpener zu aktivieren. „Viele freuen sich über neue Kontakte und sind dann auch bereit, gemeinsam mit anderen etwas für ihr Wohnquartier auf die Beine zu stellen.“ Von eigenständigen Leiten einer Gruppe über Service bis hin zum Kuchen backen – jeder Handgriff kann das KIT-Team entlasten.
Plaudereien zum Kaffee stehen im Mittelpunkt
Schon heute gehören die KIT-Veranstaltungen für eine beachtliche Gruppe zur festen Wochen-Terminplanung. Die Wandergruppe etwa, die mittwochs unterwegs ist, besteht aus über 100 Teilnehmern. Bei der Stuhlgymnastik reichen freitags die Stühle oft nicht mehr aus. Alle 14 Tage bieten die Eheleute Dringmann Spielenachmittage an, und die 81-jährige Elfriede Goldoch, leitet sowohl die „Frauenstunde“ (jeden 2. Dienstag im Monat ab 14 Uhr) und die „Klönschnack-Runde“ mittwochs ab 14 Uhr. In beiden Treffs stehen Plaudereien zum Kaffee im Mittelpunkt.
Auch Männer und Jüngere erreichen
Es sind überwiegend Frauen, die heute die Angebote nutzen. Um auch Männer und Jüngere zu erreichen, gibt es bereits konkrete Ideen: eine Doppelkopf- und Skatrunde, Handy- und PC-Kurse. Eine Seniorenberatung wird die Sozialarbeiterin Sabrina Fischöder ab 31. Juli jeden letzten Dienstag im Monat (14-15 Uhr) anbieten. Und ab September wird die Begegnungsstätte zur „Tankstelle für die Seele“: Ein meditativer Treff mit Musik, Bildern und Texten.
Zunächst aber wird es deftig: Heute (13.) laden KIT und Seniorenbüro zum Kornharpener Grillfest. Alle Nachbarn sind ab 17 Uhr willkommen, um Leckereien zu genießen und neue Kontakte zu pflegen.
Info: Angebote durch Werbung bekannter machen
Die VBW ist Immobilieneigentümer, die VBW-Stiftung stellt dem psychosozialen Dienst die Begegnungsstätte kostenlos zur Verfügung.
Damit hofft das Unternehmen, den Zusammenhalt im Wohnquartier, in dem derzeit neu gebaut wird, zu stärken, wie Sebastian Keppe erklärt.
Geplant ist auch, die Begegnungsstätte von außen besser erkennbar zu machen und im Ortsteil auszuschildern. Zudem will KIT per Flyer seine Angebote breiter bekannt machen.