Nord. . Bürgerwerkstatt zum Verkehrskonzept in Bochum-Nord plant Maßnahmen für besseres Miteinander von Fußgänger, ÖPNV, Fahrrad und Auto.

Welche Verkehrsthemen die Bürger in den Stadtteilen Gerthe, Harpen, Hiltrop und Vöde-Abzweig bewegen, zeigte sich gleich zum Auftakt der Bürgerwerkstatt zum zukünftigen Verkehrskonzept Bochum-Nord. Das sind „Fuß- und Radverkehr“ sowie „Straßennetz und Kfz-Verkehr“. In beiden Arbeitsgruppen versammelten sich im alten Amtshaus Harpen jeweils Bewohner, um Anregungen zu geben und bisher erarbeitete Maßnahmen zu diskutieren. Die Arbeitsgruppe „Öffentlicher Nahverkehr“ war wenig frequentiert.

Das seit Ende 2016 mit dem Konzept beauftragte Planungsbüro „Planersocietät“ aus Dortmund brachte schon viel Material mit. Das speiste sich vornehmlich aus drei Quellen, wie deren Geschäftsführer Michael Frehn eingangs feststellte. Das waren Daten der öffentlichen Verwaltung: etwa Verkehrsbelastungs- und Unfallstatistik. Hinzu kamen verschiedene Bürgerideen. „Wir hatten einen Stand auf dem Markt in Gerthe, organisierten zwei Planungsradtouren und einen Online-Ideenmelder“, erinnerte Frehn. Allein letzterer erbrachte mehr als 100 Hinweise und 650 Bürgerreaktionen.

Rote Punkte und gelbe Karten: Die Bürger beteiligten sich intensiv an der Werkstatt. David Madden stellt Thesen zur Versserung des „ÖPNV“ vor.
Rote Punkte und gelbe Karten: Die Bürger beteiligten sich intensiv an der Werkstatt. David Madden stellt Thesen zur Versserung des „ÖPNV“ vor. © Wicho Herrmann

40 bis 50 Pläne für die Region gibt es schon jetzt: So sind zwei neue Kreisverkehre vorgesehen, für das Dorf Hiltrop im Bereich Dietrich-Benking-/Frauenlobstraße und am Hagenacker sowie an der Kreuzung Wieschermühlen-/Kornharpener Straße. „Beide Vorhaben sind schon geprüft und planerisch umsetzbar“, sagte Verkehrsplaner Michael Weiß.

Sofortmaßnahmen gibt es auch. In Hiltrop Dorf wurde die Verkehrssituationen angepasst. An den Haltestellen der Straßenbahn 308/318 entstehen noch in 2018 Fahrradständer für den raschen Umstieg.

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Die Bürger setzten am Abend weitere Schwerpunkte. In der Arbeitsgruppe „Straßennetz und Kfz-Verkehr“ forderten sie für den Harpener Hellweg eine bessere Kontrolle des Schwerverkehrs. „Wir brauchen ein Lkw-Verkehrsverbot für den ganzen Harpener Hellweg“, erklärte Anwohnerin Ingrid Sieg. Die Forderung wurde auch für Kirchharpen erhoben. Hinzu kam eine Aufwertung des Gerther Marktplatzes durch weniger Parkplätze, dafür mehr Bänke und Spielgeräte.

Für Sabine Schiewer aus Hiltrop ist das Radfahren auf der Hiltroper Straße beschwerlich: „Die Wegführung für Fahrräder zwischen Fußgänger und Auto ist dort völlig chaotisch – mal auf dem Fußweg, mal auf der Straße. Die Fußgängerbrücke über die A 40 von Kirchharpen zum Ruhrpark muss erhalten bleiben, lautete die einhellige Forderung. Für Kornharpen stand der Wunsch nach einer verbesserten Anbindung zur Haltestelle Rottmannstraße (Castroper Straße) im Vordergrund.

Beim öffentlicher Nahverkehr wünschten sich viele eine Busverbindung zwischen Kornharpen, Harpen und Gerthe und Car-Sharing-Angebote. Achim Wilde aus Gerthe regte an, dass die 308/318 bis zum Endpunkt zweigleisig ausgebaut wird und mehr Vorrang vor dem Autoverkehr bekommt.