Hofstede. . Im Juni laden die Hofsteder Runde und Bezirksverwaltung in den Jugendtreff Riemker Straße. Danach kommt es auf die Freiwilligen an.
An der Grenze zwischen Bochum und Wanne-Eickel herrscht tote Hose. Das denken nicht nur die Besucher des Hannibal-Centers, die Hofstede nur vom Durchfahren kennen, sondern auch die Bewohner selbst. Daran soll sich aber etwas ändern: Ein Stadtteilcafé soll Leben ins Viertel bringen und endlich einen zentralen Treffpunkt bieten für den Stadtteil ohne Zentrum.
Deshalb trafen sich am Montagabend rund 20 interessierte Hofsteder, um dieses Vorhaben loszutreten. Aufgerufen zu dem Treffen hatten die Stadtteil-Initiative HaRiHo und die Bezirksvertretung Mitte. Der erste Termin steht schon: Am Mittwoch, 21. Juni, gibt’s das erste Café im Jugendtreff Hofstede, Riemker Str. 12.
„Es soll ein Bürgertreff werden, den die Bürger selber gestalten“, sagt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork. Das bedeutet: Eigenverantwortung. Aber um den Einstieg leichter zu machen, geht die Bezirksvertretung Mitte zusammen mit der Hofsteder Runde in Vorleistung: „Das erste Café richten wir aus“, sagt Spork. Danach sollen sich Freiwillige finden, die das Café weiter betreiben.
Und das war beim ersten Planungstreffen schon klar: An freiwilligen Helfern soll es nicht mangeln. Denn die Vorfreude auf das Café ist groß. „47 Jahre habe ich darauf gewartet, dass etwas passiert“, sagt Anwohner Dieter Koschinski. „Bisher war hier alles platt, es gab nix.“ Irgendwann kam das Hannibal-Center, ja gut. „Aber da trifft man ja auch niemanden, den man kennt. Da gehen ja nicht nur Leute aus Hofstede einkaufen, die kommen von überall.“ Und das passende Ambiente, um entspannt mit Freunden einen Kaffee zu trinken, biete das riesige Einkaufszentrum nun auch nicht.
Es sind gerade die älteren Hof-
steder, die sich besonders auf das neue Freizeitangebot freuen: zum Beispiel Christel Dietz, Hofstederin seit über einem halben Jahrhundert. „Also ich würde das Café sehr begrüßen“, sagt sie. Spätestens seit der Edeka an der Hordeler Straße dichtgemacht hat, fehlten einfach Treffs im Stadtteil.
Das neue Angebot soll sich aber nicht nur an Ältere richten: „Wie es richtig geht, hat uns unser Nachbarstadtteil Hamme vorgemacht“, findet Dieter Koschinski. Das dortige Begegnungscafé Meet & Greet bringt seit gut einem Jahr alte und neue Nachbarschaft, darunter viele Geflüchtete, in den Gemeindesaal der Epiphanias-Kirche zusammen – und das mit Erfolg. Ob es in Hofstede genauso gut läuft, wird sich nach der Premiere zeigen.