Werne/Langendreer. Förderprogramm „Soziale Stadt“ für Werne und den Alten Bahnhof ermöglicht Eigentümern, die Fassaden ihrer Häuser wieder aufzuhübschen.
Der Bochumer Osten ist reif für den Schönheitssalon: In Werne und am Alten Bahnhof in Langendreer (kurz „WLAB“) soll in den nächsten Jahren eine Menge Geld investiert werden, um die Stadtteile erheblich auf Vordermann zu bringen. 29 Millionen Euro an Fördermitteln macht die Landesregierung dafür locker, die im Rahmen des städtebaulichen Förderprogramms „Soziale Stadt“ vor Ort auf vielfältige Weise umgesetzt werden sollen. Nicht nur das öffentliche Leben soll aufblühen. Auch viele Ideen aus der Bürgerschaft werden geprüft und umgesetzt. Dafür gibt es mittlerweile sogar ein eigenes Stadtteilbüro „WLAB“, das am Werner Hellweg 499 all die vielen Anträge und Impulse koordiniert.
Mit der eigenen Immobilie den Stadtteil verschönern
Was nicht jeder weiß: Auch Hauseigentümer können ganz konkret von dem Förderprogramm profitieren. Darauf macht Stadtteilarchitekt Jörg Hollweg aufmerksam. „Viele haben ein Interesse daran, die Stadtteile zu verschönern“, meint er. „Und das klappt auch auf Basis der eigenen Immobilie.“ Denn wer einmal aufmerksam durch die Straßen fährt, entdeckt dort zig Häuser, deren Fassaden leidlich in die Jahre gekommen sind. Eine ganze Reihe von ihnen stammt aus der Gründerzeit um 1900. „Eine Restaurierung käme dem äußeren Erscheinungsbild sehr zugute“, meint der Architekt.
Mit dem Hof- und Fassadenprogramm sollen Immobilienbesitzer dabei unterstützt werden, private Investitionen in die Bausubstanz ihrer Immobilie zu tätigen, um damit sowohl die Qualität der Wohnhäuser als auch das Erscheinungsbild des Stadtteils aufzupolieren.
24 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Fläche
Die Förderrichtlinie ermöglicht es ihnen, innerhalb der Grenzen der Stadtumbaugebiete ihre Fassaden und Außenanlagen mit Geldern des Bundes, des Landes und der Stadt zu verschönern. Dies beinhaltet auch Maßnahmen zur Entsiegelung, eine Neugestaltung von Hof- und Gartenflächen sowie eine Begrünung von Dächern. Konkret heißt das: Die Hausbesitzer erhalten 24 Euro pro Quadratmeter Fläche oder maximal 40 Prozent der als förderfähig anerkannten Baukosten als Zuschuss.
Hier können Sie einen Antrag stellen
Das Stadtteilmanagement WLAB, Werner Hellweg 499, ist erste Anlaufstelle im Förderverfahren. Hier erhalten die Eigentümer alle Informationen zum Fassaden- und Hofprogramm.
Die Stadtteilarchitekten Katja Schlemper und Jörg Hollweg vom Büro Kroos+Schlemper Architekten stehen bei allen Fragen beratend zur Seite. Informationen: Tel. 0234/ 29 70 55 50.
Nicht ohne Stolz blickt Hollweg auf das erste Gebäude, das im Rahmen von „WLAB“ bereits saniert wurde. Es befindet sich an der Straße Am Küsterland und sieht nach der Fassadengestaltung wie verwandelt aus. Das trübe Grau des Wohnhauses ist einem strahlenden Weiß gewichen. „Fünf weitere Anträge liegen bereits vor“, so Hollweg. Zu rund 50 Beratungsterminen ist der 54-jährige Architekt schon aufgebrochen.
Förderung ist an konkrete Bedingungen geknüpft
Doch wie überall ist die Förderung auch hier an konkrete Bedingungen geknüpft. So muss das Objekt mindestens zehn Jahre alt sein – und ganz wichtig: Mit der Maßnahme darf noch nicht begonnen worden sein. Eine Förderung wird nur gewährt, wenn nicht bereits andere Förderprogramme angezapft wurden. Auch müssen die Sanierungskosten 1000 Euro übersteigen und dürfen später nicht auf die Miete umgelegt werden.
Und vor allem: „Das Erscheinungsbild des Quartiers sowie der Wohn- und Freizeitwert des Grundstücks müssen sich deutlich verbessern.“