Werne. . Ein neues Stadtteilbüro unterstützt bürgerschaftliche Projekte mit öffentlichen Zuschüssen. Erste Erfolge sind in den Stadtteilen bereits sichtbar.
Seit knapp einem halben Jahr hat das Stadtteilbüro WLAB (kurz: Werne, Langendreer, Alter Bahnhof) am Werner Hellweg 499 seine Pforten geöffnet – und immer mehr Neugierige schauen vorbei. „Wir bekommen täglich interessante Anregungen von Bürgern, um das Leben in den Stadtteilen schöner zu gestalten“, erzählt Christoph Schedler vom Stadtteilbüro.
Der Hintergrund: Der Stadtteilfonds WLAB ist Teil des städtebaulichen Förderprogramms „Soziale Stadt“. Unterstützt werden bürgerschaftliche Projekte mit einem Fördervolumen von 80 000 Euro pro Jahr. Vieles ist förderfähig: Workshops, Kurse, Integrations- und Kulturprojekte und Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren gehören dazu. „Das muss nur beantragt und dann genehmigt werden“, so Schedler.
Jury besteht aus zufällig ausgewählten Bürgern
Damit die Stadtteilmanager über die Verwendung der Fördertöpfe nicht allein entscheiden, tagte bereits zum dritten Mal eine Jury. Diese besteht aus acht zufällig ausgewählten Bürgern, die sich ehrenamtlich in der Jury engagieren, sowie aus Vertretern von sieben Institutionen, die in den Stadtteilen fest verwurzelt sind: darunter Pro Werne, der Werner Geschichtskreis und der Bahnhof Langendreer. Die Jury macht es sich mit den Entscheidungen nicht leicht: „Jeder Förderantrag muss vor der Jury kurz erläutert werden, die daraufhin über die Vergabe der Mittel berät.“ Da sei es schon zu kontroversen Diskussionen gekommen.
So werden jetzt drei von vier Projekte aus dem Stadtteilfonds mit insgesamt rund 6600 Euro gefördert. Freuen darf sich die Schule am Volkspark, die für die Durchführung eines Zirkusprojekts Ende Mai einen Zuschuss von 3500 Euro erhält. Die Tschernobyl-Kinderhilfe möchte gern ein neues Glücksrad anschaffen, das mit 870 Euro gefördert wird.
Viele Förderungen sind möglich
Und der Ludwig-Steil-Haus-Verein bekommt 2200 Euro für eine Beschallungsanlage im Bürgertreff, die von allen Vereinen im Stadtteil künftig entliehen werden kann.
Thomas Sichelt vom Stadtplanungsamt möchte auch andere Vereine und Institutionen ausdrücklich dazu ermuntern, sich um eine Förderung zu bewerben. „Auch wenn ein Kindergartenfest mit 100 bis 200 Euro unterstützt wird, all das ist möglich“, meint er. „Genau dafür ist diese Förderung gedacht.“
Allerdings muss vorher geklärt werden, ob es sich dabei um Veranstaltungen von öffentlichem Interesse handelt. „Private Hochzeiten scheiden also aus.“
>>> Erste Projekte wurden schon umgesetzt
Erste Projekte aus dem Stadtteilfonds wurden bereits umgesetzt. So konnte die Weihnachtsbeleuchtung am Werner Hellweg von der Werbegemeinschaft Pro Werne erneuert werden. „Deren Vorsitzender ist auch Teil unserer Jury und konnte deshalb natürlich nicht abstimmen“, erklärt Christoph Schelder vom Stadtteilbüro.
Mit Unterstützung der Kyffhäuser-Jugend Werne wurden die Lichterketten neu bestückt und erhellen den Werner Hellweg jetzt mit stromsparenden LED-Birnen.
Am 2. Dezember fand zudem der Weihnachtsmarkt in Werne statt: Auch dank der Unterstützung aus dem Stadtteilfonds wurde er erstmals an der Herz-Jesu-Kirche durchgeführt. Organisiert wurde der Weihnachtsmarkt vom Werner Treff, fast 20 Stände waren dabei.
Die Frist für die nächsten Förderanträge endet am 1. Februar. Die Jury berät wieder am 1. März.
Das Antragsformular ist im Stadtteilbüro erhältlich. Nähere Info: 0234 / 29 70 5550 oder Mail: stadtteilbuero@bo-wlab.de