Laer. . Der Standort für den neuen Fußballplatz in Laer steht fest. Alle weiteren Planungen sind noch sehr vage. Bürger können sich bis August einbringen
Es gibt Bürgerversammlungen zu Bauprojekten, da geht es richtig zur Sache. Anders jetzt in Laer, als die Stadt das Plankonzept zum Bebauungsplan 989 vorstellte. Dahinter verbirgt sich der Neubau des Fußballplatzes des LFC Laer am Werner Hellweg. Die Clubmitglieder sind mit dem neuen Standort sehr zufrieden, von daher gibt es nicht viel zu meckern. Hinzu kommt, dass die Planungen zum jetzigen Zeitpunkt noch immer sehr vage sind. Was ebenfalls wenig Konfliktpotenzial mit sich bringt.
Der LFC Laer muss seine Bezirkssportanlage an der Havkenscheider Straße verlassen, weil im Ostpark-Projekt, Bochums aktuell größten Wohnbauvorhaben, vorgesehen ist, an Ort des Rasenplatzes Reihen- und Doppelhäuser zu bauen. Der tiefer liegende Ascheplatz wird für die Entwässerung des Megawohnparks – rund 1000 Wohneinheiten sind zwischen Immanuel-Kant-Straße in Altenbochum und dem Sudbeckenpfad in Laer vorgesehen – benötigt.
Widerspruch von Grabeland-Pächter
Nach langem Hin und Her wurde die landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen Sudbeckenpfad und A 43 als neue Heimat des LFC Laer auserkoren. Dort soll ein gleichwertiger Ersatz für die Fußballer gebaut werden: ein großer und ein kleiner Kunststoffrasenplatz inklusive Flutlicht, eine überdachte Zuschauertribüne, ein Umkleidegebäude, ein Vereinsheim mit Jugendbegegnungsstätte (soll auch von anderen Vereinen genutzt werden), ein Kinderspielplatz und ausreichend Parkplätze. Allein, was am Ende wo auf dem Gelände angeordnet wird, steht noch nicht fest. Ebenso, wo die Sportanlage an den Werner Hellweg angebunden wird. „Das sind die Dinge, mit denen wir uns in der nächsten Planungsphase beschäftigen“, kündigt Stadtplaner Tobias Hundt an.
Zuvor können die Bürger sich allerdings noch zu Wort melden und mit eigenen Anregungen einbringen. Viel Kritik gibt es nicht. „Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Standort“, sagt Frank Gisselmann, 2. Vorsitzender des LFC Laer. „Das, was wir verlieren, bekommen wir wieder.“
Bei Marcel Braunshausen verhält es sich anders. Seit 30 Jahren hat seine Familie dort Grabeland gepachtet, wo bald gekickt wird. „Ich sorge mich um das Ökosystem dort“, sagt er und kündigt an, Widerspruch einzulegen. „Die Tier- und Pflanzenwelt hat sich wunderbar entwickelt; das geht alles verloren.“ Stadtplaner Tobias Hundt versichert, dass der Artenschutz berücksichtigt werde. Ein entsprechendes Gutachten werde bei der zweiten Beteiligung der Öffentlichkeit Anfang 2018 vorgelegt.
Bürger können bis 11. August Stellung beziehen
Bis zum 11. August können Bürger eine Stellungnahme zu dem Bebauungsplanentwurf abgeben: per E-mail an amt61@bochum.de, per Brief an Stadt Bochum, Amt 61, 44777 Bochum, persönlich im Stadtplanungsamt und über das Internet: www.bochum.de/bebauungsplaene . Dort gibt es auch weitere Informationen.
Die bisherigen Planungen sind ebenfalls einsehbar: im Foyer des Technischen Rathauses, Hans-Böckler-Straße 19, in der Bezirksverwaltungsstelle Langendreer, in der Sparkasse Laer, im evangelischen Gemeindehaus, Grimmestraße 4 und auch im Internet (s.o.).
Ansprechpartnerin bei der Stadt ist Friederike Claassen, Tel. 0234/ 910 -2544.
Bis dahin soll auch ein Lärmschutzgutachten vorliegen, das Aufschluss darüber geben soll, in wieweit Anwohner durch den Lärmpegel vom Sportplatz gestört werden. Tobias Hundt: „Wir müssen gewährleisten, dass die Richtwerte nicht überschritten werden.“ Der Schallschutz werde starken Einfluss auf die Aufteilung des Geländes haben.
Einen genauen Zeitpunkt, wann am neuen Standort die ersten Bagger ihre Arbeit aufnehmen, vermag Hundt noch nicht zu nennen. Deshalb will die Stadt den Ascheplatz an der Havkenscheider Straße auch so spät wie möglich umbauen, um den normalen Spielbetrieb des LFC so lange wie möglich zu gewährleisten. Klar ist aber: Ganz ohne übergangsweises Ausweichen der Kicker auf andere Fußballplätze wird es während der Bauphase nicht gehen.