Bochum. . 10,4 Millionen Euro an Fördermitteln fließen in Projekte in Laer, Langendreer, Werne, Dahlhausen, Goldhamme und Wattenscheid.

  • Mit der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen will die Stadt 2018 beginnen
  • Bund, Land und EU speisen den Städtebauförderungs-Topf
  • Insgesamt werden damit 243 Gebiete in 185 Städten gefördert

Für die Programme Soziale Stadt und Stadtumbau Westend fließen 10,4 Millionen Euro von Düsseldorf nach Bochum. „Keine Stadt in NRW bekommt in diesem Jahr mehr bewilligt“, freut sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, „also hatten wir überzeugende Konzepte“. Bund, Land und EU speisen die Städtebauförderung.

Fünf Maßnahmen werden damit gefördert. Mit 25 Projekten hatten sich die Planer beworben, und alle seien durchgekommen, so Eiskirch. Den größten Schluck aus der Pulle nimmt im Projekt Stadtumbau West Laer, wo es zum einen um die Erschließung der ehemaligen Opelfläche (Mark 51/7) und die Aufwertung des Stadtteils auf der anderen Seite der Wittener Straße geht.

Laer gilt als Sonderfall

„Das ist ein Sonderfall: Noch bevor ein Konzept steht und bevor der Rat beschließen konnte, haben wir das Vorhaben bewilligt bekommen“, sagt Burkhard Huhn vom Stadtplanungsamt. 4 058 000 Euro gibt es für die Baureifmachung und Erschließung, aber auch die Planung, um Laer rund um den Lahariplatz aufzuwerten. „Wir wollen Flächen für Einzelhandelsnutzung zur Verfügung stellen, es gibt auch schon Anfragen von großen Händlern.“ Laer zeige, dass nicht nur schlechte Stadtteile gefördert würden. Eiskirch: „Das wird ein richtiges Pfund in zehn Jahren.“

Über 3,8 Millionen Euro fließen in den Umbau der Stadtteile Werne und Langendreer/ Alter Bahnhof, wo die nächsten Schritte anstehen. Gefördert werden damit die Umgestaltung zweier Spielplätze und zweier Schulhöfe, des Volksparks, der Grünanlage Oleanderweg, das Quartiersmanagement und ein Fassadenprogramm. Los gehen soll es in den nächsten Wochen. Auch Wattenscheid ist im Projekt Soziale Stadt, das ins dritte Jahr geht, wieder bedacht: Für 1,26 Millionen Euro soll als nächstes der Bahnhofsvorplatz saniert werden. Eiskirch: „Zum Thema Gebäude stehe ich mit der DB in Verhandlung.“ Zudem geht es dort um die Aufwertung des Ehrenmals und – als große Maßnahme – den Umbau des August-Bebel-Platzes. Huhn: „Dafür werden wir wohl noch mehrere Millionen beantragen müssen.“

Sanierungsgebiet Dahlhausen vor dem Abschluss

In Goldhamme, wo die Förderung des Westends weiterläuft, soll für 717 000 Euro der Grünzug „Untere Stahlindustrie“ entwickelt werden, um eine bessere Verbindung zu Stahlhausen zu schaffen. Dort soll auch später der Radschnellweg Ruhr durchführen. Zudem werden noch einzelne Wohnstraßen wie Goldhammer und Normannenstraße aufgewertet. Und schließlich ist Dahlhausen noch einmal bedacht. 550 000 Euro gibt es für abschließende Maßnahmen der Stadterneuerung wie Verlängerung der Gleispromenade, der Tunnel zum Eisenbahnmuseum, Gleiswäldchen und Fußwegeverbindungen zur Ruhraue.

>>>>>Stadtumbau Hamme läst auf sich warten

Hamme als einer der marodesten Stadtteile kann erst in den nächsten Jahren in den Genuss einer Städtebauförderung kommen. Dies hat die CDU bereits als „Hängepartie“ bei der Aufstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) kritisiert. In einer Übersicht zu Städtebaufördermaßnahmen liege Hamme auf dem letzten Platz, Planungen seien verschleppt worden. Burkhard Huhn vom Planungsamt räumt ein, ab 2020 mit dem Isek loslegen zu können. Förderanträge hätten stets einen langen Vorlauf.

Die Ladenzeile im Rosenberg gilt als dringend sanierungsbedürftig.
Die Ladenzeile im Rosenberg gilt als dringend sanierungsbedürftig. © Thomas Goedde

Aktuell gibt es für den Rosenberg, der auch zu den benachteiligten Ortsteilen gehört, ein Quartiersmanagement, auf zwei Jahre befristet. Dabei wäre auch dort ein Isek hilfreicher, findet Henry Donner, Bürgermeister im Bezirk Nord. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Es gibt Räume, da ist es unsere Aufgabe, was zu tun, und nicht über Isek Verbesserungen herbeizuführen.“

Johann Bernhard wohnt am Nordbad. Er füllt seit 1987 einen Ordner mit Korrespondenz, Beschwerden und Verbesserungsvorschlägen für den Rosenberg, ob mit der Verwaltung, der Stadtspitze oder Wohnungsunternehmen. „Nichts wurde getan in all’ den Jahren“, so sein Fazit.