Werne. . Martin Luther spielt auch in der evangelischen Kirche Werne 2017 eine große Rolle. Ein kleiner Ausblick auf zahlreiche Veranstaltungen.

An Martin Luther führt im 500. Jahr seiner Reformation kaum ein Weg vorbei – erst recht nicht in einer evangelischen Gemeinde. Die in Werne bildet da keine Ausnahme. Und so sind dem großen Reformator Luther zu Ehren rund um die Kirche an der Kreyenfeldstraße und im Stadtteil das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen geplant. Als Höhepunkt soll am Reformationstag (31. Oktober), der im 500. Jahr ein Feiertag ist, ein Mittelaltermarkt stattfinden.

Dieser könne sich auch bis zum Erich-Brühmann-Haus erstrecken, meint Gisela Estel, Pfarrerin der Gemeinde. Dort hat sie speziell die Wiese hinter dem Gemeindehaus im Blick, die sich für „Action mit Rollenspielen“ eigne. Um die Organisation des Mittelaltermarktes soll sich laut Estel der Sohn von Bernhard Gabriel (Tschernobyl-Kinderhilfe) kümmern. „Der macht so etwas hobbymäßig“. Zudem soll an diesem besonderen Tag die evangelische Kirche illuminiert werden. „Mit Luthersprüchen, die sich wie ein Band um die Kirche schlingen“, erklärt Estel.

500. Reformationsjubiläum wird ökumenisch gefeiert

Mit im Boot sitzt am Reformationstag auch die katholische Herz-Jesu-Gemeinde. „Beim Festgottesdienst am Nachmittag wird es eine ökumenische Dialogpredigt mit Gemeindereferent Marcus Steiner geben“, kündigt Gisela Estel an. Auch im weiteren Verlauf des Luther-Jahres ist die katholische Gemeinde in die Feierlichkeiten mit eingebunden, so etwa bei der Bibelwoche (8. bis 12. Mai) zu dem Thema – na klar – Luther, die im Erich-Brühmann-Haus und im Herz-Jesu-Pfarrsaal stattfindet.

Promi-Interviews auf einem Sofa

Bis zum 31. Oktober will die Gemeinde zudem einmal im Monat, vermutlich am ersten Samstag, einen örtlichen, kirchennahen Prominenten in aller Öffentlichkeit (angedacht ist der Werner Markt) auf ein farbiges Sofa setzen und zum Gespräch bitten. Angedacht sind Interviews mit Bundestagspräsident Norbert Lammert, Landtagspräsidentin Carina Gödecke, dem aktuellen und ehemaligen Superintendenten, Vertretern der katholischen Kirche etc.

Pflegedienst zieht in Oberlinhaus

Unter Dach und Fach ist der Verkauf des Oberlinhauses , dem früheren Gemeindehaus. „Der Notarvertrag ist unterschrieben“, sagt Pfarrerin Gisela Estel. Der Humana-Pflegedienst, der dort einzieht, will Anfang März mit dem Umbau beginnen.

Zwischen 500 000 und 600 000 Euro spült der Verkauf in die klamme Gemeindekasse. „Das Geld bleibt auch in Werne“, versichert Gisela Estel. „Wir brauchen es für Reparaturen an Kirche und Erich-Brühmann-Haus.“

Um die Gemeindekasse noch weiter aufzufüllen, soll nach wie vor das an das Oberlinhaus-Grundstück grenzende Wohnhaus mit dem ehemaligen Kindergarten verkauft werden. Estel: „Wir stehen in aussichtsreichen Verhandlungen mit einer interessierten Familie.“

Selbstverständlich werden auch die 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 an die Tür zur Schlosskirche zu Wittenberg schlug, und die letztlich zur Reform der Kirche und der Aufspaltung in katholisch und evangelisch führte, in Werne thematisiert. „Wir wollen sie alle einzeln bis zum Reformationstag zur Geltung bringen“, sagt Gisela Estel. „Möglicherweise über ein Transparent am Erich-Brühmann-Haus.“

Die konkrete Planung für all diese Veranstaltungen wird jetzt vom 3. bis 5. Februar beim Studienwochenende des Presbyteriums besprochen. Thematisiert werden könnte das Lutherjahr aus Werner Sicht auch beim heutigen Werner Treff (19 Uhr, Gaststätte Bei Franco, Wittekindstraße 89), bei der Gisela Estel und Marcus Steiner regelmäßig vorbeischauen.