Bochum. . Die Bochumer Tiemeyer-Gruppe gehört zu den Top 20 der Autohäuser in Deutschland. Im vergangenen jahr steigerte sie an ihren elf Standorten den Umsatz um 6,2 Prozent auf 324 Millionen Euro. Motor der Entwicklung ist derzeit der Handel mit Gebrauchtwagen.
Nüchterne, beinahe hanseatische Sachlichkeit kennzeichnen ihn, das Ergebnis des Geschäftsjahres 2013 präsentierte Heinz-Dieter Tiemeyer (53) mit Akribie und Gelassenheit. Dabei wären Fanfaren-Klänge durchaus angebracht. Sein Unternehmen, die Bochumer Tiemeyer-Gruppe mit elf Autohäusern im Mittleren Ruhrgebiet, hat ihren Höhenflug fortgesetzt. 16.800 verkaufte Fahrzeuge und ein weiter wachsender Servicebereich haben für einen Rekordumsatz von 324 Millionen Euro gesorgt; 6,2 Prozent mehr als 2012.
Vor zwei Jahren erst in den Kreis der 30 größten Firmen der Branche vorgestoßen, gehört Tiemeyer bereits zu den Top 20 unter den 18.000 Kfz-Betrieben in Deutschland. 61 Jahre nach der Gründung in Werne ist das nach wie vor inhabergeführte Familienunternehmen mit seinen 624 Beschäftigten damit ein Riese unter den Autohäusern.
Tiemeyer erwägt die Eröffnung einer Seat-Vertretung
Es scheint als sollte es weiter in der Erfolgsspur bleiben. „Der Start in das laufende Geschäftsjahr verlief besser als geplant“, sagt Heinz-Dieter Tiemeyer. Er geht von einer „Fortsetzung der positiven Absatz- und Umsatz-Entwicklung“ aus. Dazu beitragen könnte ein weiterer Baustein der Produktpalette. Tiemeyer erwägt die Eröffnung einer Seat-Vertretung auf der „Auto-Meile“ an der Porsche-Straße. Damit würde es zwar tendenziell abweichen von der bisherigen Erfolgsgeschichte, „konsequent auf die Identifikation mit den langjährig vertretenen Marken“ zu setzen, bliebe aber in der VW-Familie. Einen weiteren Faktor der positiven Geschäftsentwicklung sieht der Inhaber in der Marktlage vor Ort, wo es „einem großer Hersteller“ an der Performance mangele. „Wir suchen die Lücke“, sagt Tiemeyer. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sind die Erwägungen zu verstehen, Seat mit ins Angebot der Gruppe aufzunehmen.
Gruppe will wieder 35 Auszubildende einstellen
Zwar ging im Vorjahr das Neuwagengeschäft wie in der gesamten Branche leicht zurück, 3330 VW (- 270) und 1280 Audi (- 80) wurden verkauft. Dafür boomte erneut das Gebrauchtwagengeschäft. Mit knapp 11.000 verkaufte Fahrzeugen und einem Umsatzanstieg um 18,5 Prozent auf 166 Millionen Euro ist der Handel mit den Gebrauchten der Motor des Unternehmens. Der Umsatz in diesem Bereich hat sich in den vergangenen drei Jahren um das Zweieinhalbfache erhöht.
Auch in diesem Jahr werde die Gruppe wieder 35 Auszubildende einstellen und damit 92 Azubis beschäftigen. Aus- und Weiterbildung seien wichtige Eckpfeiler des Hauses. Gleichwohl: „Wir müssen mehr tun, um Azubis zu bekommen“, sagt Heinz-Dieter Tiemeyer, der von einem sich anbahnenden „Arbeitnehmermarkt“ spricht.