Bochum. . Zu Beginn der Einbrecher-Hochsaison, der dunklen Jahreszeit, gibt die Polizei Tipps zu wichtigen Fragen rund um den Schutz der Wohnung und des Hauses. Hauptfehler seien das bloße Auf-Kipp-Stellen von Fenstern sowie das bloße Ins-Schloss-Fallen-Lassen von Wohnungs- und Haustüren.
1408 Mal haben Einbrecher im ersten Halbjahr in Bochum, Witten und Herne zugeschlagen. Die Aufklärungsquote war trotz Steigerung gering: 12,9 Prozent. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit, der Einbrecher-Hochsaison, sprach die WAZ mit Kriminalhauptkommissar Rolf Franke über wichtige Fragen zum Einbruchschutz.
Wo sichere ich zuerst?
„Alle erreichbaren Öffnungen wie etwa Fenster, Türen oder Kellerschacht sollten auf dem gleichen Sicherungslevel ausgestattet sein“, sagt Franke. Bewohner sollten darauf achten, dass keine unsichere Öffnung über eine Pergola, ein Garagendach, eine Markise, oder eine Regen- oder Aschentonne zu erklettern sei. Auch vor dem Haus müsse gesichert werden, denn anders als früher spielten sich dort bereits 42 Prozent aller Einbrüche ab. Wichtig sei, die Täter durch gute Hemmnisse zum Zeitverlust und zum Krachmachen zu zwingen, denn beides scheuen sie.
Schützen Rollläden?
„Rollläden sind vor allem Sicht- und Wärmeschutz. Wenn er aber unten ist, sollte er als zusätzliches Hemmnis gegen Hochschieben gesichert werden. Das kann man nachrüsten.“ Franke rät aber, die Rollläden bei tagelanger Abwesenheit in einsehbaren Bereichen nicht herunterzulassen, um nicht Einbrecher anzulocken. Am besten Nachbarn fragen, ob sie sie morgens und abends rauf- bzw. runterlassen können. Gute Nachbarschaft sei wichtig und koste nicht viel, außer freundliche Worte.
Wie effektiv sind Alarmanlagen?
„Sie müssen zuverlässig sein. Wir haben eine riesige Falschalarmquote, über 90 Prozent. Sonst aber sind sie eine sinnvolle Ergänzung zur mechanischen Sicherung.“
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Wo sollte man seine Wertsachen deponieren?
„Wertvolle Dinge in einem zertifizierten Wertschutzbehältnis wie einem Tresor lagern. Er sollte irgendwo wand- und bodenverankert sein, wo er für Hausfremde nicht einsehbar ist. Und: Nicht zu viel Bargeld aufbewahren.“
Was sind die häufigsten Fehler der Einbruchsopfer?
„Fenster auf Kippstellung lassen. Und die Tür nur ins Schloss fallen lassen und nicht abschließen.“
Was tue ich, wenn ich beim Nachhausekommen von draußen einen Einbruch entdecke?
„Auf keinen Fall selber in die Wohnung gehen, ob noch einer da ist, sondern aus einem gesicherten Bereich möglichst umgehend die Polizei rufen.“ Sollte ein Bewohner erst in der Wohnung den Einbrecher entdecken, sollte er ihm die Flucht ermöglichen. „Die Gesundheit hat oberstes Gebot“, so Franke.