Bochum. . Die Fallzahlen für Taschendiebstähle liegen in Bochum wie im Land NRW auf einem hohen Niveau. Etwa 1000 Taten gibt es jährlich in der Stadt. Umso geringer ist seit Jahren die Aufklärungsquote. Die Polizei reagiert mit einer Aktionswoche: „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs.“
Das Polizeipräsidium Bochum beteiligt sich an einer landesweiten Aktionswoche im Kampf gegen die Taschendiebe. Sie steht unter dem Motto „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“. Experten vom Kommissariat für Prävention und Opferschutz, Seniorensicherheitsberater und Mitarbeiter der Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ klären am Donnerstag, 2. Oktober, von 15 bis 18 Uhr an einem Infostand im Einkaufszentrum Ruhrpark auf.
Die Fallzahlen bei Taschendiebstählen bewegen sich in Bochum wie im gesamten Land NRW nach einer statistischen Delle nach unten zum Ende der 00er Jahre seit Anfang des Jahrzehnts auf hohem Niveau. 2011 gab es in Bochum 1.117 registrierte Taschendiebstähle, 2012 waren es 951, 2013 wiederum 1.040. Auch in diesem Jahr dürften die Zahlen sich im ähnlichen Bereich wie in den Vorjahren einpendeln. Von Januar bis Ende August 2014 verzeichnete die Polizei für Bochum 671 Fälle, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 677 Delikte. Und das "Hauptgeschäft" für Taschendiebe, die (Vor-)Weihnachtszeit steht noch bevor.
Verlust von persönlichen Papieren, Fotos und Daten
Jeder Fall, erklärt die Polizei, bedeute für das Opfer neben dem finanziellen Verlust auch häufig Unannehmlichkeiten bei der Wiederbeschaffung der Ausweispapiere sowie den Verlust von persönlichen Papieren, Fotos und Daten. Sorgen macht nicht zuletzt die geringe Aufklärungsquote. Sie lag in den Jahren 2011 bis 2013 bei maximal vier Prozent.
Neben Geldbörsen stehlen Taschendiebe häufig auch Mobiltelefone. Dann sind neben dem Handy oft viele persönliche Daten wie Adressen, persönliche Telefonnummern, Urlaubsbilder usw. möglicherweise für immer verloren. Bei dem Diebstahl eines hochwertigen Smartphones gelte: „In fünf Sekunden 799 Euro, 430 Freunde und 1600 Fotos futsch!“ Mit erbeuteten EC- oder Kreditkarten verursachten die Taschendiebe zudem hohe Folgeschäden, wenn sie Geld vom Konto ihrer Opfer abheben. Versicherungen zahlen Schäden durch Taschendiebstahl übrigens in der Regel nicht.
Neben finanziellem Schaden großer zeitlicher Aufwand und Ärger
Für die Opfer ist der Taschendiebstahl neben dem finanziellen Schaden oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammen kommen.
Die Polizei arbeitet sowohl offen als auch verdeckt im Kampf gegen die Taschendiebe. Zivile Fahnder observieren örtliche Brennpunkte, uniformierte Polizisten gehen offen gegen die Kriminellen vor. Gerade bei Taschendiebstahl sei Prävention das beste Mittel im Kampf gegen den Taschendiebstahl: „Die Aufklärung unserer Bürger hilft effektiv, Diebstähle zu verhindern.“
Für alle Fragen zum Thema „Taschendiebstahl“ steht das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zur Geschäftszeit unter der Rufnummer 0234/909-4040 zur Verfügung. Dort kann auch Kontakt zu ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern vermittelt werden. (sk)
Das sind die wichtigsten Tipps der Polizei, um Taschendiebstahl vorzubeugen: