Bochum/Herne/Castrop-Rauxel. Die Bochumer Polizei hat am Donnerstag eine Großfamilie dingfest gemacht, die als Einbrecherbande in mehreren Revierstädten aktiv gewesen sein soll. Insgesamt konnte die Polizei der Bande 22 Einbrüche zuordnen. Doch das Tätigkeitsgebiet der Großfamilie ging weit über die Grenzen des Reviers hinaus.

Am Donnerstag, 3. Juli, landete eine Ermittlungsgruppe der Bochumer Polizei laut einer Mitteilung einen Schlag gegen eine bandenmäßig organisierte Großfamilie von Wohnungseinbrechern. Dabei sollen die sechs Kinder durch deren Eltern zu Einbrüchen, speziell in Einfamilienhäuser, geschickt worden sein.

Bereits seit November 2013 ermittelte die Bochumer Staatsanwaltschaft gegen diese Familie aus Südosteuropa, die sich in Herne und Castrop-Rauxel niedergelassen hatte. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Kinder (15 bis 21) nicht nur Einbrüche in Herne und Bochum durchführten. Ihr krimineller Weg ging weiter nach Ostwestfalen, Norddeutschland und sogar in die Niederlande sowie nach Frankreich. Die Schadenssumme bei den bislang zugeordneten 22 Einbrüchen lag bei 360.000 EUR.

Elf Familienmitglieder festgenommen

In den Morgenstunden des gestrigen Donnerstages nahmen die Polizeibeamten an drei Orten in Herne sowie in einer Wohnung in Castrop-Rauxel elf Mitglieder der Familie fest. Gegen die beiden Familienoberhäupter (39/41) wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum Haftbefehle erlassen. Im Zuge der Wohnungsdurchsuchungen stellten die Beamten darüber hinaus Bargeld, Schmuck sowie diverse elektronische Geräte sicher.