Bochum-Werne/Langendreer. Städtebauliches Entwicklungskonzept nimmt Werne und Langendreer Alter Bahnhof in den Fokus. Über mehrere Jahre sollen die Stadtteile nach vorn gebracht werden mit konkretenProjekten. Angst vor fehlenden Eigenmitteln versetzt Politik in Alarmbereitschaft.
Ohne Landesmittel liefe hier gar nichts: Die Bereiche Werne und Langendreer - Alter Bahnhof weisen besonders hohe Defizite auf, sowohl in sozialen wie in städtebaulichen Strukturen. Nach einer Ortsbesichtigung waren sich Stadtentwicklungs-Ministerium und die Bezirksregierung Arnsberg einig: Hier liegen Probleme vor, besonders in der Jugendarbeit und in der Nahversorgung. Auch die Bausubstanz benötige eine energetische Sanierung.
Über mehrere Jahre soll hier eine Stadtentwicklung Projekte lostreten, um die Stadtteile langfristig nach vorn zu bringen. Doch angesichts der Finanzlage kam es zuletzt zu Irritationen, wie Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz gestern im neuen Ausschuss für Strukturentwicklung erläuterte. „Es herrschte zuletzt der Eindruck vor, die Projekte seien gut, allein, es fehlt das Geld. Doch die Verwaltung erstellt für die Etatberatungen im Haupt- und Finanzausschuss ein Finanzierungskonzept, in dem auch die Eigenmittel aufgeführt werden.“ Martina Schmück-Glock (SPD) bestätigte: „Die Fachverwaltung hat uns in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.“
Einstimmige Entscheidung
Das Gremium entschied einstimmig, ein integriertes Entwicklungskonzept auszuschreiben und zu vergeben (Kosten: ca. 80.000 Euro). Dies stellt die Grundlage dar, um im nächsten Jahr ins Förderprogramm des Landes aufgenommen zu werden. Es gibt noch keine Erhebungen, wie viel die wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen im Bochumer Osten kosten werden; auf der Grundlage der Investitionen für die Förderung von Wattenscheid aber rechnet die Verwaltung mit über 50 Millionen Euro, verteilt auf mehrere Jahre. Der städtische Eigenanteil betrüge 20 Prozent.
Maßnahmen gegen Leerstände
Die bisherigen Untersuchungen haben bereits Projekte ergeben, die nun vertieft und konkretisiert werden sollen. Damit soll die Wohnstruktur verbessert werden, sollen Maßnahmen gegen Leerstände ergriffen und die Verkehrssituation verbessert werden (z.B. durch Weiterbau der U 35 bis zum Alten Bahnhof, Straßenbahn-Erschließung der Opel-Flächen). Ziel wird es auch sein, die noch bestehenden Versorgungsstandorte in Wohngebieten zu erhalten.
Ein sogenanntes Quartiersmanagement soll helfen, weitere Abwanderungen des Einzelhandels aufzuhalten und die rasche Nachnutzung leerstehender Ladenlokale zu forcieren. Und schließlich sollen verwahrloste Gebäude abgerissen, Hauseingänge heller gestaltet und Spielplätze erneuert werden überall dort, wo Angsträume bestehen.
Im Herbst etzten Jahres wurde das integrative Gesamtkonzept Bochum Ost erstmals den Bezirken und dem Fachausschuss präsentiert. Es ist Grundlage für den nächsten Schritt auf dem Weg in Richtung Förderzugänge, wobei Werne/Langendreer priorisiert wurden. Der Fokus soll auf der Verbesserung der Stadtteile liegen.