Bochum. Stadtbaurat Kratzsch gab jetzt ein frisch renoviertes Teilstück der Kortumstraße zwischen Südring und Kerkwege offiziell frei. Fast ein Jahr lang litten die Kaufleute unter der Baustelle. Im Januar 2015 beginnen die Arbeiten nördlich des Südrings Richtung Husemannplatz.
1200 Meter lang ist die Kortumstraße, die vom Museum am Stadtpark bis zum Konrad-Adenauer-Platz (Kap) im Bermudadreieck reicht. Seit 2008 werkelt die Stadt an dieser wichtigen Verbindung im Herzen der Innenstadt, die als Einkaufs- und Partymeile revierweit bekannt ist. 2017 soll alles fertig sein.
„Eine Stadt muss man ebenso regelmäßig renovieren wie eine Wohnung“, sagt Ernst Kratzsch. Bochums Stadtbaurat gab jetzt ein Teilstück der Kortumstraße offiziell frei, das in den vergangenen zehn Monaten komplett saniert wurde – und zwar den Bereich zwischen Südring und Kerkwege. Zwei mal fünf Monate, unterbrochen durch eine Pause für das Musikfestival „Bochum Total“, litten die zahlreichen Anlieger-Geschäfte unter den Arbeiten.
Stadtbaurat verspricht zehn bis 15 Jahre Ruhe
„Einige sind während dieser Zeit platt gegangen“, sagt Peter Hamer vom gleichnamigen Fotogeschäft. Um „30 Prozent“ sei die Zahl der Kunden während der Baustellenphase eingebrochen, schätzt Kollege Jürgen Meyer (Wohnen+Ideen). Obwohl die Kaufleute mit Sonderaktionen und dem gezielten Anschreiben von Kunden auf sich aufmerksam gemacht hatten.
Mit Freude dürften sie daher ein Versprechen des Stadtbaurates registriert haben. Kratzsch: „Ich hoffe, dass wir die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht an die Straße ran müssen.“ Sein Optimismus ist verständlich. Nahezu alles wurde erneuert: Strom-, Fernwärme- und Wasserleitungen ebenso wie Kabel für Telefon und Fernsehen. Verlegt wurden fast 1200 Quadratmeter anthrazitfarbenes Betonpflaster und 130 Meter Bordsteine aus Naturbasalt zur Abgrenzung von Lauf- und Fahrwegen. Neu sind außerdem die Lichtstelen auf der östlichen Seite und drei bis vier Abfalleimer, die in diesen Tagen montiert werden. 550.000 Euro hat die Stadt investiert.
Kaufleute laden am Samstag zum Straßenfest ein
Während die Kaufleute in dem frisch renovierten Bereich das Ende der stressigen Zeit am Samstag mit einem Straßenfest von 13 bis 16 Uhr feiern wollen, müssen sich ihre Kollegen nördlich des Südrings mit dem Gedanken vertraut machen, ab Januar die Bagger vor ihrer Haustür stehen zu haben. Ersetzt werden in dem Bereich bis zum Husemannplatz dann aber nicht nur Versorgungsleitungen, sondern auch der Abwasserkanal. Fast 700.000 Euro veranschlagt die Stadt für die Arbeiten. Einen Teil davon holt sich die Kommune zurück. Nach der Fertigstellung werden nämlich die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke zur Kasse gebeten, weil sie durch den Ausbau „einen wirtschaftlichen Vorteil“ haben. Abgeschlossen sein soll die Baustelle im November 2015, pünktlich zum Weihnachtsmarkt.
2016 (Bongard- bis Brückstraße) und 2017 (Husemannplatz bis Bongardstraße) geht es dann weiter.