Bochum. . Obwohl der Bochumer Stadtpark nach dem Pfingststurm noch immer gesperrt ist, hat eine Puppenbühne hier ihr Theaterzelt aufgeschlagen. WAZ-Leser warnen vor Gefahren für die Besucher. Die Stadt sieht keinen Handlungsbedarf.
Das niedliche „Grüffelokind“ soll seit Donnerstag die Kinder erfreuen. Für besorgte Eltern und Anwohner war schon vor der Premiere Schluss mit lustig: Die Vorstellungen gehen im seit über drei Monaten gesperrten Stadtpark über die Bühne.
Der Pfingststurm hat in der grünen Lunge Bochums heftig gewütet. Seit Juni ist das Betreten verboten. Fußgänger, die dennoch durch den Park laufen, „begeben sich in Lebensgefahr“, warnte das Umwelt- und Grünflächenamt noch Anfang September vor abgebrochenen Ästen in den Baumkronen. Wer sich über das Verbot hinwegsetzt und Schaden nimmt, genieße keinerlei Versicherungsschutz durch die Stadt.
Genehmigung vor dem Sturm erteilt
„Wie kann es sein, dass trotz der Sperrung eine Puppenbühne ihr Zelt im Park aufgeschlagen hat?“, staunen Wilhelm Volkhardt und weitere Leser. Am Fuße des Bismarckturms wird seit Donnerstag das Stück „Das Grüffelokind“ gegeben: bis zum 28. September täglich mit einer, sonntags mit zwei Vorstellungen.
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„Die Genehmigung für die Puppenbühne wurde bereits vor dem Sturm erteilt“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf WAZ-Anfrage. Während andere Veranstaltungen im Stadtpark aus Sicherheitsgründen gestrichen wurden (etwa das Familienfest der Sparkasse), habe die Genehmigung für das Kindertheater Bestand gehabt: „warum, lässt sich derzeit nicht nachvollziehen.“
"Das Zelt ist sicher zu erreichen"
Anlass für eine kurzfristige Absage erkennt man im Rathaus nicht. „Das Zelt am Bismarckturm ist über den Hauptzugang an der Klinikstraße schnell und sicher zu erreichen. Auch auf den Hauptwegen im Park drohen keine Gefahren“, bekräftigt Thomas Sprenger. Gleichwohl seien Eltern angehalten, beim Besuch des Puppentheaters ihre Kinder davon abzuhalten, ins Unterholz zu laufen.
Genau das befürchtet WAZ-Leser Wilhelm Volkhardt. „Bei einer öffentlichen Veranstaltung kommen die Besucher, vor allem Kinder, doch von allen Seiten herbei, weil sie glauben, das sei erlaubt.“ Es sei „geradezu paradox“, Familien in einen gesperrten Park zu locken.